Den Hund weggeben – darf man das?

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Ein Hund ist ein Lebewesen. Kein Spielzeug, das ich wieder weglegen kann, wenn es mir nicht mehr gefällt bzw. mir nicht mehr in den Kram passt. Überlege ich, mir einen Hund anzuschaffen, dann muss ich mir vor Augen halten, was für eine Verantwortung ich trage, und zwar in den meisten Fällen für einige Jahre. Muss mir außerdem ausrechnen, ob ein Hund in mein Lebenskonzept passt, sowohl vom Zeit- als auch vom finanziellen Aufwand her.

Die meisten potenziellen Hundebesitzer stellen sich diese Fragen – Gott sei Dank – tatsächlich. Und dennoch kommt es immer wieder vor, dass Hunde abgegeben oder sogar ausgesetzt werden. Weil sie eben nicht mehr ins Konzept passten. Weil ein Urlaub ansteht. Weil Besitzer einfach keine Lust mehr haben. So etwas ist nicht nur unverständlich, sondern einfach traurig.

Und dennoch gibt es leider auch die Situationen, in denen man seinen vierbeinigen Gefährten tatsächlich nicht mehr behalten kann – wahrscheinlich haben Sie auch, so wie ich, auch schon von derartigen Fällen in Ihrem Bekanntenkreis gehört. Fälle, in denen man sich nicht mehr um das Tier kümmern kann. Beispiele dafür sind:

Krankheit des Besitzers

Wenn der Besitzer nicht mehr in der Lage ist, sich um den Hund gerecht zu kümmern, ist es die richtige Entscheidung, ein Zuhause für das Tier zu suchen wo es ihm gerecht gemacht wird. Ganz klar: Wenn jemand seinem Tier nicht ausreichende Spaziergänge bzw. genügend Auslauf bieten kann, dann ist das kein Leben für einen Hund. Wobei ich natürlich festhalten möchte, dass auch hier eine gute Planung essenziell ist. Wenn man bereits älter ist, sollte man sich lieber keinen Welpen holen, sondern eventuell einen Seniorhund aus dem Tierheim. Wenn man körperlich beeinträchtigt ist und dadurch nicht gut gehen kann, dann ist ein Hund mit großem Laufbedürfnis keine so gute Idee. Ist man körperlich eher schwach, wird man durch einen extrem großen, starken Hund sicher überfordert.

Extreme Eifersucht des Hundes bei Nachwuchs

Das finde ich persönlich immer wirklich tragisch, kommt aber leider immer wieder mal vor: Wenn ein Baby ins Haus kommt, können viele Hunde mit der Situation nicht umgehen und reagieren eifersüchtig. Und wenn das eskaliert und das Baby durch den Hund in Gefahr ist, sollte man wohl nach einem neuen Zuhause suchen. Das gilt auch, wenn das Baby allergisch auf das Tier reagiert. Hier aber wieder eine Einschränkung: Bitte erkundigen Sie sich vorab bei Ihrem Arzt, ob sich die Allergie möglicherweise „verwächst“ und sich das Problem damit von selbst löst. Und ein allgemeiner Tipp: Ein Allergietest vor der Anschaffung eines Haustiers ist immer gut…

Drastische Änderung der Lebensverhältnisse

Dies kann sich in vielen Formen äußern, sei es durch Arbeitslosigkeit, Unfall etc. Wenn eine solche Situation eintrifft und der Hund auf längere Sicht nicht gut versorgt werden kann, ist es sinnvoll nach einem neuen Zuhause zu suchen.

Generell rate ich immer: Wenn eine Lebenssituation sich nur kurzfristig drastisch ändert und eine Normalisierung in Sicht ist, sollte man versuchen, so gut es geht für den Hund zu sorgen. Denn, wie wir alle wissen, hängen Hunde sehr an ihren Bezugspersonen, und jeder Wechsel kann traumatisch für sie sein. Man sollte sich dann nach Hilfe umsehen, sei es aus dem Freundes- und Bekanntenkreis, innerhalb der Familie oder sich an professionelle Stellen wenden, wie etwa Hundetrainer, Hundesitter, Tierhotels etc. Diese Einrichtungen können einen kurzfristigen Engpass entspannen und verhindern, dass der Hund aus der Familie gerissen wird.

Ich kann nicht oft genug betonen: Das Wohl des Hundes sollte bei einer solchen Entscheidung immer Priorität haben. Das heißt aber auch: Wenn es dem Tier in einer anderen Familie bzw. in einem anderen Zuhause besser geht, dann sollte man sich für das Tierwohl entscheiden - auch wenn es dem Besitzer schwer fällt.

Manchmal gibt es die Möglichkeit einer privaten Vermittlung, also direkt von der einen zur nächsten Familie, ohne jede „Zwischenstation“ wie etwa ein Tierheim. Bekannte und Freunde sind ebenfalls eine gute Anlaufstation. Vielleicht sucht ja jemand im weiteren Bekanntenkreis gerade einen neuen Hund und freut sich über die Gelegenheit…?

Sollte es aber gerade keine gute Betreuung für den Hund geben, ist die Kontaktaufnahme mit dem örtliche Tierheim sicher die beste Alternative: Geschultes Personal kümmert sich um den Hund, und es bestehen gute Chancen, dass er ein neues Heim bekommt.

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