Vier Pfoten
Als meine Kollegen 2015 erstmals den Khan Younis Zoo in Gaza besuchten, bot sich ihnen ein trauriges Bild: abgemagerte Tiere, die in verfallenen Käfigen vor sich hinvegetierten. Den zweifelhaften Titel „schlimmster Zoo der Welt“ erhielt der Zoo von den Medien, nachdem entsetzliche Fotos weltweit die Runde machen: Denn um mehr Besucher anzulocken und Einkommen zu generieren, hatte der Besitzer sogar die mumifizierten Körper bereits verstorbener Tiere ausgestellt. Die „Tiermumien“ wurden mittlerweile entfernt, doch bekannt als der „schlimmste Zoo der Welt“ ist Khan Younis nach wie vor. Die Zahl der Tiere ist mittlerweile aufgrund der mangelnden Versorgung mit Futter, Wasser und Medikamenten auf 16 gesunken. Die Situation für den Tiger Laziz und die anderen Tiere war so gravierend, dass der Besitzer VIER PFOTEN schließlich im Februar 2016 um Hilfe bat; wir organisierten die dringend notwendigen Futterverteilungen. Im Juni führte VIER PFOTEN außerdem eine Mission durch, um die Lage vor Ort zu überprüfen und Verbesserungsmaßnahmen (medizinische Checks, Sicherheitschecks der Gehege etc.) umzusetzen.
Vier Pfoten
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Bereits seit mehreren Monaten hat VIER PFOTEN nun den konkreten Plan, die Tiere zu retten, das heißt in Schutzstationen außerhalb Gazas transferieren zu können. Nachdem die Verhandlungen zunächst nur äußerst zäh verliefen, sehen wir aber nun endlich eine Chance für die betroffenen Tiere. Wir arbeiten daran, die letzten Schritte mit dem Zoobesitzer zu finalisieren.
Jetzt geht es darum, alle Kräfte zu bündeln und zu zeigen, wie viele Menschen weltweit sich ein schönes Zuhause für diese Tiere wünschen. Um den Rettungsplan tatsächlich zu realisieren, ruft VIER PFOTEN zur Teilnahme an der „Lemon Challenge“ auf.
#2sour2ignore – Die Lemon Challenge
Im Mittelpunkt der Lemon Challenge steht eine kleine Überwindung mit großer Wirkung: Wer die Aktion unterstützen möchte, filmt sich beim Biss in eine Zitrone, stellt das Video mit dem Hashtag #2sour2ignore auf seinem bevorzugten Social Network online und fordert mindestens drei Freunde auf, ebenfalls teilzunehmen. Wer nicht „in die saure Zitrone beißen“ will, kann stattdessen eine Summe spenden, um den hoffentlich bald möglichen Transfer der Tiere aus Gaza in Schutzzentren auch finanziell zu ermöglichen. Besonders engagierte Unterstützer können natürlich auch beides tun.
Ziel der Lemon Challenge ist es, Solidarität mit den notleidenden Tieren zu zeigen, weltweit Aufmerksamkeit für deren Situation zu gewinnen und etwas zu einer raschen Lösung beizutragen. Ich habe die Challenge übrigens bereits absolviert, wie ich auf Facebook beweisen kann – alles halb so wild!
Wir hoffen, dass wir mithilfe dieser Aktion bald ein Happy End für die 16 im Zoo verbliebenen Tiere organisieren können und dass aus „sauer“ letztendlich „süß“ wird – was übrigens auch der Name des Tigers Laziz übersetzt bedeutet.
Spenden für die Tiere im Khan Younis Zoo in Gaza: www.four-paws.org/gaza