VIER PFOTEN
Der Traum jedes Tierschützers? Dass eine Kampagne so richtig einschlägt und somit nachhaltig Verbesserungen für Tiere bringt. Und genau das ist VIER PFOTEN gerade passiert: Unsere Kampagne „40lives“ gegen Daunen aus Lebendrupf und Stopfmast hat die gesamte österreichische Bettenindustrie verändert. Nicht nur teilweise, sondern zu 100 Prozent!
Sämtliche heimische Betriebe - Händler wie Hersteller - haben sich zu besseren Kontrollsystemen verpflichtet, die diese grausamen Praktiken mit höchstmöglicher Sicherheit ausschließen. Dafür gebührt ihnen Lob und Respekt; sie waren in dieser Angelegenheit sehr dialogbereit und kooperativ. Für Tiere und Verbraucher bedeutet dieses Ergebnis unserer Kampagne nichts weniger als einen Meilenstein.
Zunächst waren Anfang des Jahres der Bettwaren-Produzent Kauffmann, die Traditionsunternehmen Betten Reiter und Gans GmbH sowie die internationalen Branchenriesen Matratzen Concord und Dänisches Bettenlager mit gutem Beispiel vorangegangen. Nun zogen auch die Firmen Kika und Leiner, XXXLutz, Möbelix und Mömax nach. Damit werden sämtliche große österreichische Betriebe frei von Daunen aus Tierleid. VIER PFOTEN hatte im November 2016 aufgezeigt, dass die heimischen Bettwaren-Hersteller und Händler Daunen von grausam gestopften und lebend gerupften Enten oder Gänsen in ihrem Sortiment nicht gänzlich ausschließen konnten.
VIER PFOTEN
Die Branche hat damit bewiesen, dass sie mit der Zeit geht. Denn Kunden haben das Recht darauf, zu erfahren, was sie kaufen.
Was heißt das konkret? Der Vorarlberger Daunenverarbeiter Kauffmann hat für sein Kontrollsystem den Responsible Down Standard (RDS) eingeführt, der hohe Rückverfolgbarkeit garantiert. Betten Reiter macht den Ausschluss von Lebendrupf und Zwangsfütterung bei seinen Lieferanten zur unerlässlichen Bedingung, und die Gans GmbH verkauft schon seit Ende 2016 RDS-zertifizierte Ware. Das Dänische Bettenlager und Matratzen Concord garantieren VIER PFOTEN mittels Verpflichtungserklärungen für die Schweiz, Österreich und Deutschland, in Zukunft Lebendrupf und Stopfmast über starke Prüfsysteme auszuschließen. Kika und Leiner sowie XXX Lutz, Möbelix und Mömax haben sich dazu bekannt, nur noch Daune zu verkaufen, die frei von Lebendrupf und Stopfmast ist - auch sie verlangen von ihren Lieferanten nunmehr Standards wie RDS, TDS, Downpass 2017 oder vergleichbar strenge Standards. Die österreichische daunenverarbeitende Firma Seibersdorfer setzt in Zukunft ebenso auf den Downpass 2017. Weitere Informationen zu den einzelnen Händlern und Daunenverarbeitern finden Sie übrigens unter www.40lives.org
Eine Daunen-Bettdecke enthält die Daunen und Federn von 40 Gänsen (daher auch der Name der Kampagne: 40lives). Jede einzelne Daune und Feder hat einen langen Weg zurückgelegt: von der Elterntierfarm zur Mastanlage, zum Schlachthof, zur Wäscherei, zum Produzenten, zum Händler. Diese lange Lieferkette der Daunen lückenlos zu kontrollieren, ist aber notwendig, um die grausamen Praktiken der Stopfmast und des Lebendrupfs bestmöglich auszuschließen.
Beim Kauf von Bettwaren ist es nicht möglich zu erkennen, ob die Daunen und Federn von grausam gestopften oder lebend gerupften Tieren stammen. VIER PFOTEN fordert von allen Bettwarenherstellern und Warenhäusern, die strengstmöglichen Kontrollsysteme einzuführen, um Tierquälerei in jeder Stufe der Produktionskette auszuschließen.
Was bedeuten Lebendrupf und Stopfmast?
Lebendrupf ist eine besonders grausame Praxis der Daunengewinnung. Während des Rupfens werden viele Tiere verletzt, die Wunden werden zumeist ohne Betäubung genäht. Eine Gans kann drei bis vier Mal in ihrem Leben gerupft werden. Tierfreundlicher ist die Praktik des Totrupfs. Hier werden die Daunen erst nach der Schlachtung des Tieres entfernt. Bei der Stopfmast wird Gänsen und Enten ein Stopfrohr in die Speiseröhre eingeführt und gekochter Mais mit Fett zwangsweise zugeführt, entweder manuell oder mechanisch. Mechanische Systeme befördern das Futter in 2-3 Sekunden, so können bis zu 400 Tiere in einer Stunde zwangsgestopft werden.
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