Vier Pfoten
Der Verkauf von Hunde- und Katzenwelpen im Zoofachhandel scheint die Öffentlichkeit ziemlich zu ärgern. Anders ist der Riesenerfolg der aktuellen VIER PFOTEN Petition nicht zu erklären: Innerhalb von nur wenigen Tagen wurde sie von über 11.560 Personen unterschrieben.
Unter www.vier-pfoten.at/welpenverkauf hatten wir erst Mitte der vergangenen Woche an die Österreicherinnen und Österreicher appelliert, gemeinsam von der zuständigen Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser ein entsprechendes Verkaufsverbot zu fordern. Dass es in so kurzer Zeit so viele Unterschriften gab, hat uns dann doch recht überwältigt.
Man sieht, dass es ein Thema ist, das der Bevölkerung am Herzen liegt. Auf unseren Social-Media-Kanälen sind die Leute zu Recht empört, dass diese Tierquälerei noch immer erlaubt ist. Allerdings hatte das 2005 in Österreich in Kraft getretene Bundestierschutzgesetz den Verkauf von Hunde- und Katzenwelpen im Zoofachhandel bereits verboten. Aus gutem Grund: Die mitunter wochenlange Zurschaustellung in tristen Verkaufsräumlichkeiten bedeutet eine extreme Belastung für die Tiere. Zum Entsetzen vieler Tierschutzorganisationen wurde das Verbot 2008 wieder gekippt und der Verkauf unter bestimmten Auflagen, wie etwa regelmäßigen Kontrollen, wieder erlaubt.
Ich kann Ihnen zahlreiche Gründe auflisten, warum ein Verkauf in Zoofachhandlungen äußerst problematisch ist: Verkaufsräumlichkeiten ohne Frischluft und natürliches Licht sind zum einen kein artgemäßes Zuhause für einen Welpen. Gerade in der wichtigen Prägephase sind die Tiere wochenlang in strukturlosen Abteilen vollkommen isoliert von wichtigen Bezugspersonen. Zum anderen entscheiden sich potenzielle Käufer oft aus einem Impuls heraus und kaufen ein Tier völlig unüberlegt. Auch wird – anders als im Tierheim oder beim Züchter – nicht darauf geachtet, ob Mensch und Tier überhaupt zusammenpassen, geschweige denn das neue Zuhause überhaupt für ein Tier geeignet ist.
Die Erfahrungen der letzten Jahre haben laut VIER PFOTEN gezeigt, dass der Verkauf von Welpen in Zoofachhandlungen den unkontrollierten Welpenhandel nicht – wie 2008 angenommen – in geordnete Bahnen lenken kann. Der unseriöse Handel mit Welpen boomt, immer wieder werden kranke Tiere zu billigen Preisen im Internet angeboten. Die Tiere werden auf der Straße oder in Privatwohnungen mit gefälschten Papieren übergeben. Das zeigt, dass die Rücknahme des Verbots keine geeignete Lösung für den illegalen Welpenhandel war. Im Gegenteil, durch den Verkauf im Zoofachhandel wurde ein weiteres Tierschutzproblem geschaffen.
Bitte unterschreiben auch Sie unsere Petition! Gemeinsam können wir gegen diesen Missstand tatkräftig mobil machen. Jede einzelne Unterschrift hilft uns weiter. Und bei dieser Gelegenheit ein riesengroßes Dankeschön an alle Tierfreundinnen und Tierfreunde, die uns bereits unterstützt haben!