Hund aus dem Tierheim? Ja, unbedingt…

Gerade vor Weihnachten werden viele Eltern mit dem Wunsch ihrer Kinder nach einem Hund konfrontiert. Sollte geklärt sein, dass die eigenen Lebensumstände die Aufnahme eines Hundes in die Familie tatsächlich erlauben (siehe dazu auch Blog „Mami, ich will einen Hund! – https://www.fischundfleisch.com/blogs/wissen/mami-ich-will-einen-hund-tipps-zum-welttierschutztag-ueber-die-anschaffung-eines-hundes-1.html), stellt sich die Frage: Woher nehmen wir den Hund?

Als Tierschützer empfehlen wir Menschen, die sich einen Vierbeiner als neues Familienmitglied zulegen wollen, prinzipiell, zunächst ins Tierheim zu schauen. Viele sind hier allerdings skeptisch – und manchmal auch zu Recht. Es gibt ja mittlerweile schon eine fast unüberschaubare Zahl an kleinen und größeren Tierheimen, und es ist für einen Laien schwierig zu erkennen, welche seriös arbeiten und welche nicht. Gerne gebe ich Ihnen daher an dieser Stelle einen kleinen Leitfaden mit, wie Sie ein gutes Tierheim erkennen.

Ganz allgemein: Schon der erste Eindruck macht sehr viel aus. Für ein seriöses Tierheim gilt daher auf jeden Fall, dass Käfige und Zwinger sauber sind. Abgesehen davon ist es natürlich am wichtigsten, wie die Tiere selbst behandelt werden. Das bedeutet für ein gutes Heim:

-        Die Käfige und Zwinger sind sauber.

-        Die Hunde haben Auslaufflächen und auch Personal (bzw. Paten oder Patinnen), das mit ihnen Gassi geht.

-        Die Katzen haben ausreichend Versteckmöglichkeiten (mind. eine pro Tier) und auch genügend Toiletten.

-        Die Kleintiere haben saubere Einstreu, Heu und Versteckmöglichkeiten.

-        Alle Tiere haben Zugang zu Wasser.

-        Es gibt eine Quarantäne-Station, zu der Besucher keinen Zutritt haben.

-        Die Pfleger sind besorgt und bemüht um die Tiere.

-        Es gibt einen Tierarzt, der für das Tierheim zuständig ist.

Was den Zustand der Tiere betrifft, so sollten diese natürlich

-        gesund und wohl genährt sein (wenn die Tiere neu sind, kann es natürlich auch sein, dass dieser Idealzustand noch nicht erreicht ist).

-        entsprechend geimpft und gegen Parasiten behandelt sein und

-        der Art entsprechend in Gruppen gehalten werden.

Außerdem sollte man das Personal aufmerksam beobachten, denn auch hier gibt es deutliche Unterschiede. In einem qualitativ hochwertigen Tierheim sind folgende Szenarien selbstverständlich:

-        Man wird begrüßt (und, wenn nötig, abgefangen), bevor man zu den Tieren geht.

-        Es werden ausführliche Interviews geführt, wenn man sich für ein konkretes Tier interessiert.

-        Das Personal kennt die Tiere gut und weiß, wie sie zu halten sind.

-        Das Personal sagt auch mal nein, wenn ein Tier nicht zum Interessenten passt (auch wenn dieser Punkt schwierig zu kontrollieren ist. Aber     vielleicht kann man sich diesbezüglich auch über Dritte erkundigen bzw. nachforschen.)

Weitere Kriterien, um die Professionalität des Tierheims einzuschätzen, wären zudem:

-        Es gibt einen Vertrag zur Übergabe des Tiers.

-        Vor- und Nachkontrollen im neuen Heim durch das Tierheimpersonal sind üblich.

-        Auch medizinische Daten über das Tier werden mit den Interessenten besprochen.

Was die Kosten für die Vermittlung von Hunden betrifft, so sind diese leider recht unterschiedlich – was allerdings andererseits nicht wirklich etwas über die Qualität der Tierheime aussagt. Im Durchschnitt sollte man allerdings mit Gebühren von etwa 250 Euro rechnen. Wem das viel vorkommt, sollte sich auch vor Augen halten, dass die Tierheime normalerweise den Hund vorab ja schon tierärztlich untersuchen ließen und länger betreut haben. Sehr oft werden ihre bisherigen Aufwände mit den Gebühren also gar nicht kompensiert.

Fotocredit: Fotolia/mfotohaus

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Silvia Jelincic

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