Aus eigener Kraft wäre er nicht mehr rausgekommen – jener Biber, der gestern im Überlaufbecken der Kläranlage in Asparn an der Zaya gelandet ist. Verantwortungsbewusste Mitarbeiter der Kläranlage riefen daher die von VIER PFOTEN unterstützte Eulen- und Greifvogelstation Haringsee (EGS) an, die sich auch mit Rettungen von kleinen Wildtieren einen Namen gemacht hat. Und die uns immer wieder schöne, manchmal auch traurige, manchmal aber einfach richtig skurrile Geschichten zum Weitererzählen liefert. Wie eben jene vom Biber.
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Das EGS-Team um Leiter Dr. Hans Frey machte sich nach dem Anruf auf jeden Fall gleich auf den Weg. Als sie vor Ort ankamen, hatten die Mitarbeiter der Kläranlage das Wasser bereits aus dem Becken abgelassen. Mit einem Flaschenzug und einem Käfig wurde das große Nagetier aus seiner misslichen Lage befreit. Er war zum Glück unverletzt und konnte unmittelbar nach seiner Rettung wieder in seinen vertrauten Lebensraum freigelassen werden.
Noch in der Früh war der Biber von einem Mitarbeiter der Kläranlage gesehen worden, wie er übers Gelände spazierte. Er dachte jedoch nicht daran, dass sich dass Tier tatsächlich ins Klärbecken wagen würde. Ob er nicht doch vielleicht hineingeplumpst war, lässt sich im Nachhinein nicht rekonstruieren. Dank des Einsatzteams ist der Biber aber wieder wohl auf.
Schon gewusst?
Der Biber war durch Menschenhand im 19. Jahrhundert in Österreich ausgerottet, doch seit den Siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts ist er wieder zurück und breitet sich erfolgreich aus. Durch ihn werden unsere heimischen Ökosysteme außerordentlich bereichert. Wenn Biber Gewässer renaturieren und gestalten, verbessern sich die Lebensbedingungen für Fischotter, Schwarzstörche und viele Amphibien- und Libellenarten.
In einzelnen Fällen kann es jedoch zu Problemen kommen, z.B. durch Schäden an ungeschützten Hochwasser-Schutzdämmen. In diesen Fällen sind als langfristige Lösung nur bauliche Maßnahmen wie Betonkerne und Gitter sinnvoll, da Abschuss oder Fang der betroffenen Biber immer nur kurzfristig wirksam sind; bestehende Lücken werden nämlich rasch wiederbesiedelt. Aus Tierschutzsicht sind diese Maßnahmen zudem abzulehnen.
(Fotos: Sigrid Frey/VIER PFOTEN)