Man kann nicht die Welt, aber sehr wohl Eichhörnchen retten

VIER PFOTEN

Die wunderbare Eulen- und Greifvogelstation (EGS) im niederösterreichischen Haringsee, die seit über einem Jahr zu VIER PFOTEN gehört und u.a. verletzte kleine Wildtiere aufpäppelt, hat gerade besonders herzige Gäste: Eichhörnchenbabys. Das kam so: Auf einem Balkon in Wien hatte eine Eichhörnchenmutter ihren Kobel errichtet, um darin ihre Jungen aufzuziehen. Einige Wochen lang ging das gut, die Familie fand dort nahezu perfekte Bedingungen. Leider traute sich die Mutter irgendwann nicht mehr zu ihrem Nest zurück – sie fühlte sich offensichtlich gestört, was ja mitten in einem Wohngebiet nicht verwundert. Zwei ihrer Jungen sind daher jetzt in der EGS gelandet und erobern hier alle Herzen im Sturm!

VIER PFOTEN

Die Frage, die sich hier aufdrängt und die der EGS sehr häufig gestellt wird, ist: Wie geht man mit verletzten oder verwaisten Eichhörnchen eigentlich um, wenn man sie findet?

Die erste Herausforderung ist schon mal: Eichhörnchen sind schwer zu fangen. Meistens lässt sich ein erwachsenes verletztes oder krankes Hörnchen erst vom Menschen einfangen, wenn es schon sehr schwach ist – dann ist allerdings schnelles Handeln sehr wichtig und die Übergabe an eine Wildtierstation unerlässlich. Übrigens: Eichhörnchenbabys kann man ruhig angreifen: Der Mutterinstinkt ist so groß, dass die Jungtiere ohne Probleme trotz Menschengeruch danach wieder angenommen werden.

Die zweite Herausforderung: Eichhörnchen beißen. Stärker, als Sie vielleicht denken. Größere Eichhörnchen haben scharfe Zähne, mit denen sie kräftig zubeißen können. Daher ein Tipp: Schützen Sie sich beim Einfangen mit Handschuhen oder einem Tuch vor Verletzungen.

Drittens ist es wichtig zu wissen: Ausgekühlte Jungtiere sollten sofort erwärmt werden, am besten zuerst in der hohlen Hand, später mit einer handwarmen Wärmflasche.

Und wie transportieren Sie Eichhörnchen richtig, quasi eichhörnchengerecht? Sie können die kleinen Hörnchen in einen Karton mit kleinen Luftlöchern oder einen Kleintiertransporter mit handwarmer Wärmeflasche und einigen Handtüchern zum Hineinkuscheln geben.

Ganz wichtig ist besonders in der warmen Jahreszeit auch die Wasserversorgung – hier aber heißt es vorsichtig vorgehen: Tieren, die in der prallen Sonne liegend gefunden wurden und daher vermutlich ausgetrocknet sind, kann man langsam einige Tropfen Wasser an den Mundwinkel träufeln. Beobachten Sie, ob das Eichhörnchen diese auch schluckt. Niemals Wasser in größeren Mengen oder direkt in den Mund geben!

Und jetzt das Allerwichtigste: Bitte füttern Sie die Eichhörnchen nicht! Vor allem junge Eichhörnchen haben ein sehr empfindliches Verdauungssystem. Statt selbst zu füttern, bringen Sie die Kleinen so schnell wie möglich in eine kompetente Wildtierpflegestation, wie eben die EGS Haringsee. Dort sind sie optimal versorgt und werden – das ist ja das Tolle daran! – so bald es geht, wieder in die Freiheit entlassen.

Übrigens: Nicht nur für Eichhörnchen, sondern für alle Wildtierrettungen stehen die Experten der EGS unter der Nummer 0664/34 04 530 zu Ihrer Verfügung.

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