31. Dezember des vorigen Jahres: Eine Bekannte von mir ging am Nachmittag mit ihrem Hund an der Leine im Bezirk Krems spazieren. Plötzlich krachte ein verfrühter Silvesterböller. Der Hund riss sich völlig panisch von der Leine los und rannte wie von Sinnen davon. Die Besitzerin suchte ihn stundenlang, verständigte die Polizei. Ein paar Stunden später kam der Anruf der Beamten: Ein toter Hund, offensichtlich in ein Auto gelaufen und in einen Graben geschleudert worden, war gefunden worden. Sie baten meine Bekannte zu kommen, um zu sehen, ob es sich um ihren Hund handelte. Das war tatsächlich der Fall. Einen unnötigeren Tod eines Heimtieres kann ich mir kaum vorstellen.
Was können Sie tun?
In wenigen Tagen ist es wieder so weit, und viele Tiere werden aufgrund von Silvester-Feuerwerken und Böllern in Panik verfallen. Man kann nur hoffen, dass kein Hundehalter diesmal das erleben muss, was meine Bekannte erlebt hat.
Was können Sie tun? Sollten Sie Tierhalter sein, ist das Allerwichtigste: Lassen Sie Ihren Liebling nicht alleine. Das Beste, was man für seine Tiere tun kann, ist, bei ihnen zu Hause zu bleiben oder mit ihnen in eine ruhige Gegend außerhalb der Stadt zu fahren. Freigänger-Katzen sollten an diesem Tag keinesfalls nach draußen gelassen werden. Zu groß ist die Gefahr, dass sie das Schicksal des oben beschriebenen Hundes erleiden. Als vorbeugende Maßnahme raten wir bei VIER PFOTEN Katzenhaltern, ihr Tier auf jeden Fall chippen zu lassen. Gelingt es der Katze trotz aller Vorsichtsmaßnahmen, nach draußen zu entwischen und wegzulaufen, besteht dennoch die Chance auf eine Wiedervereinigung.
Zuflucht
Wo auch immer man gemeinsam mit seinem Tier Silvester verbringt: Eine Rückzugsmöglichkeit ist wichtig. Hunde versuchen oft, bei ihrem Besitzer Schutz zu suchen, manche Hunde verkriechen sich aber auch beispielsweise unter einem Tisch oder dem Bett. Eine eigene „Sicherheitszone“ in Wohnung oder Haus, die dem vierbeinigen Freund vertraut ist und in der er sich ausgiebig mit Kauartikeln und Futterspielzeug beschäftigt, kann sehr beruhigend wirken.
Zur Beruhigung des Tieres empfiehlt es sich, die Fenster zu verdunkeln, damit die Lichteffekte nicht in die Räume dringen können. Beruhigende Musik in angepasster Lautstärke dämpft zusätzlich die Geräuschkulisse des Feuerwerks und wirkt den Anspannungen des Vierbeiners entgegen.
Auch viele Katzen möchten sich im letzten Winkel verstecken. Daher sollten ihnen auch alle Unterschlupfmöglichkeiten zur Verfügung stehen, auch in Räumen, zu denen sie sonst keinen Zutritt haben. Hierzu kann das Schlafzimmer gehören, das einen Zufluchtsort im geöffneten Kleiderschrank bietet.
Fürchten sich die Tiere dennoch in der Silvesternacht, so ist es das Wichtigste, voll und ganz für sie da zu sein. Aber es gilt hier, das richtige Maß zu finden. Denn auch wenn Tierhalter es nur gut meinen, ist eine übertrieben emotionale Aufmerksamkeit nicht dienlich. Das Tier weiß sonst, dass es tatsächlich einen Grund hat, Angst zu haben. Gut ist es, so viel Normalität wie möglich zu schaffen. Das kann zum Beispiel bedeuten, die gewohnte Geräuschkulisse in Wohnung oder Haus herzustellen, also z.B. Radio oder den Fernseher einzuschalten.
Was das Gassigehen am 31. Dezember betrifft,...
...so sollte man die letzte Runde früh genug erledigen, damit man nicht in der lautesten Zeit rund um Mitternacht mit dem Hund hinausmuss.
Übrigens: Auch Meerschweinchen, Kaninchen und Co. sind sehr stressanfällig. Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger, die Tiere während des Feuerwerks in einem ruhigen Raum zu halten. Geräuschdämmung bieten Decken über den Käfigen. Geschlossene Vorhänge tragen zudem dazu bei, dass die Kleinsäuger die beängstigenden Lichtbilder nicht sehen können. Eine zusätzliche Schicht Einstreu gibt ihnen zusätzlich die Möglichkeit, sich noch besser zu verstecken.
So schön und selbstverständlich es auch ist, den Jahreswechsel zu feiern: Wir können alle froh sein, wenn die Knallerei wieder vorbei ist!