VIER PFOTEN deckt auf: Messe bietet Löwen zum Abschuss an

VIER PFOTEN

VIER PFOTEN hat aufgedeckt, dass auf der Messe „Die Hohe Jagd & Fischerei“ in Salzburg nach wie vor Löwenjagden in Südafrika angeboten werden. Erst kürzlich hatte der Veranstalter die Aussteller aufgefordert, Abschüsse von gezüchteten Löwen in Gattern aus dem Angebot zu nehmen. Mit wenig Erfolg: Bei den Verkaufsgesprächen vor Ort hat nur ein Anbieter diese Form der Jagd explizit abgelehnt, zahlreiche andere Aussteller machten indes konkrete Angebote für die Gatterjagd in Südafrika. VIER PFOTEN fordert ein konsequentes Durchgreifen des Veranstalters und der Salzburger Jägerschaft als ideellen Träger der Messe, um diese grausamste Form der Trophäenjagd konsequent von der Fachmesse für Jagd und Fischerei zu verbannen.

Ab 4.500 Euro eine Löwin abknallen

Es ist ein Skandal, was den Besuchern auf der Messe angeboten wird. Die freiwillige Selbstbeschränkung der Aussteller, auf die die Messeleitung gesetzt hatte, hat offenkundig nicht funktioniert. Der Veranstalter muss in Zukunft sämtliche Löwenjagdangebote in Südafrika konsequent untersagen. Jagden auf freilebende Löwen gibt es in Südafrika nicht. Stattdessen werden die Tiere in umzäunten Jagdarealen geschossen. Bei dem so genannten „Canned Hunting“, der Gatterjagd, werden Zuchtlöwen eingesetzt – Tiere, die eigens für den Abschuss „produziert“ wurden.

Auf der Messe „Die Hohe Jagd & Fischerei“ konnte der Abschuss eines Löwenweibchens bereits um 4.500 Euro gebucht werden. Für ein männliches Tier begannen die Angebote bei etwa 15.000 Euro. Ein Anbieter aus Südafrika hat sogar explizit betont, dass es sich in dieser Preislage natürlich um gezüchtete Tiere handelt, die in einem Jagdgatter geschossen werden. Löwen in der Wildnis würden circa 60.000 Euro kosten, die Tiere in seinem Portfolio nur 18.000, so sein Hinweis. Einen Vorgeschmack bot ein ausgestopfter afrikanischer Löwe, der auf der Messe als Trophäe ausgestellt wurde.

Online-Kampagne: mitmachen!

Für die grausame Trophäenjagd in Südafrika werden Löwen in mehr als 200 Farmen gezüchtet. Jedes Jahr werden bis zu 1.000 Zuchtlöwen beim Canned Lion Hunting erlegt. Heute sind rund 6.000 Löwen in Gefangenschaft von diesem grausamen Schicksal bedroht – 50 Prozent mehr als noch im Jahr 2010 und mehr als je zuvor. Die Jäger kommen vor allem aus den USA und Europa. Meist ist nicht einmal ein Jagdschein erforderlich, und die oft unerfahrenen Jäger brauchen häufig mehrere Schüsse, um das Tier zu erlegen – ein langsamer und qualvoller Tod ist die Folge. Der größte südafrikanische Jagdverband hat sich bereits klar gegen die perfide Jagdform ausgesprochen.

Seit November ruft VIER PFOTEN Tierfreunde dazu auf, sich mit einem Foto ihrer ganz persönlichen Trophäe an der neuen Online-Kampagne auf www.realtrophy.org gegen das „Canned Lion Hunting“ zu beteiligen. Die zugehörige Petition hat bereits über 280.000 Unterstützer und wird demnächst der südafrikanischen Regierung übergeben.

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dohle

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