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Zunächst mal generell ein paar Worte, warum es überhaupt sinnvoll und oft auch notwendig ist, Vögel im Winter zu füttern. Vor allem für viele Singvögel ist es im Zuge der starken Veränderungen unserer Umwelt wie verbaute Flächen, Monokulturen oder dem großräumigen Einsatz von Insektiziden in der Landwirtschaft in den letzten Jahrzenten schwierig geworden, ausreichend Futter für ihr Überleben im Winter zu finden. Das bedeutet in Folge natürlich, dass die Aufzucht ihrer Jungen im Frühling und Sommer gefährdet ist.
Richtiges Füttern ist eine große Hilfe für unsere gefiederten Freunde. Und ein spannendes Erlebnis für uns alle - direkt vor unserem Wohnzimmerfenster.
Um viele Vogelarten anzusprechen, sollten unterschiedliche Futterplätze angelegt werden. Empfehlenswert sind Futtersäulen oder -trichter – darin rutscht das Futter nach und bleibt sauber. Im klassischen Futterhäuschen können Obst, Sämereien oder Fettfutter angeboten werden – aber auch hier muss auf Sauberkeit geachtet werden. Denn an einer verunreinigten Futterstelle können sich schnell Infektionskrankheiten verbreiten. Deshalb müssen Restfutter und Kot täglich entfernt und der Platz vor Witterungseinflüsse geschützt werden. Zum Schutz vor natürlichen Feinden sollten die Vögel außerdem die Futterstelle im Umkreis von drei Metern überblicken können.
Was füttern wir?
Das geeignete Futter ist extrem wichtig – und es ist wirklich schön, gemeinsam mit den Kindern für die Vögel zu „kochen“. Insektenfresser wie z.B. Amsel, Drosseln, Rotkehlchen, Zaunkönig oder Stare brauchen so genanntes „Winterweichfutter“, bestehend aus Insekten- und Garnelenschrot und angefetteten Haferflocken. Dieses Futter kann man auch selbst zusammenstellen, indem man die Zutaten (getrocknete Krebschen, Garnelen, Insekten) ungemischt in spezialisierten Tierhandlungen kauft.
Körnerfresser füttert man am besten mit fertigen Körnermischungen für Wildvögel (für größere Vögel) und Samenmischungen für Kanarienvögel (für kleine Gartenvögel). Auch diese Mischungen können selbst zusammengestellt werden, indem Samen und Körner (z.B. Mais, Gerste, Weizenkörner, Haferflocken, Hanfsamen, Nigersaat, Hirsesamen, Sonnenblumenkerne) ungemischt gekauft und mit im Garten gesammelten und getrockneten Wildsamen (z.B. Ampfer, Distel, Brennnessel, Löwenzahn) angereichert werden.
Meisen fressen gerne frische, halbierte, mit der angeschnittenen Seite nach unten aufgehängte Kokosnüsse und auch frische Erdnüsse guter Qualität, die mit der Schale auf einen dünnen Draht oder Faden aufgefädelt werden. Für kleinere Vögel sollte man die Nüsse (auch Wal- oder Haselnüsse) zerkleinern oder reiben, für Grünfinken z. B. geschält und ungesalzen in ein Netz einfüllen.
Eben diesen Meisen und auch anderen kleinen Singvögeln kann man kalorienreiches Futter in Form von Meisenknödeln, Talgrollen oder Futterhölzern anbieten, die entweder gekauft oder auch selbst hergestellt werden können.
Trockenfrüchte (Rosinen, Marillen, Zwetschken, etc.) können einer selbst zusammengestellten Futtermasse beigemengt oder direkt angeboten werden, man muss sie nur vorher in Wasser einweichen.
Fallobst stellt für alle Drosselvögel und auch Meisen einen geschätzten Leckerbissen dar. Man kann es entweder ganz oder geschnitten anbieten.
Was darf nicht gefüttert werden?
Niemals dürfen gesalzene Speisen oder Küchenabfälle verfüttert werden. Salz ist schädlich für die Vogelniere, Speckschwarten verkleben die Federn. Brot verdirbt schnell, wenn es länger liegen bleibt, und Frittierfett ist durch das starke Erhitzen gesundheitsschädlich.
Wasser auch im Winter
Gerade das Bad im Winter pflegt das Vogelgefieder, das dadurch seine isolierenden Eigenschaften behält und bei kaltem Wetter das Überleben sichert. Damit das Vogelbad nicht zufriert, kann man das Eis mehrmals am Tag mit warmem Wasser zum Schmelzen bringen. Vorsicht: Niemals darf man Salz oder gar Frostschutzmittel verwenden, um das Gefrieren des Wassers zu verhindern.