Was die Stadt Wien echt Cooles macht!

Die Nachricht ist komplett untergegangen in der derzeitigen Flut an Meldungen. Aber sie ist wirklich ein Grund, die zuständige Wiener Umweltschutzabteilung MA 22 ausdrücklich zu loben. Denn: Die Stadt Wien will in Zukunft ausschließlich auf Eier setzen, die nicht aus Käfighaltung stammen, und darüber hinaus Bio- und Freilandhaltung klar den Vorzug geben. Und zwar nicht nur, wie bereits bislang, bei Frischeiern, sondern auch bei den verarbeiteten Eiern, wie sie zum Beispiel in Kuchen, Nudeln und Mayonnaise enthalten sind.

Große Menge

Sämtliche öffentliche Einrichtungen der Stadt Wien wie Spitäler, Schulen, Pensionistenheime werden künftig mit Bio- bzw. Freilandeiern beliefert. Dafür gibt es von uns als Tierschutzorganisation auf jeden Fall ein „Daumen hoch“! Denn nicht nur ist das ein vorbildliches Beispiel, es geht auch wirklich um eine große Menge an Eiern. Wir müssen bedenken: Der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) kauft jährlich 200.000 Stück Bio-Frischeier und rund 42.000 kg pasteurisierte Eier aus Freilandhaltung, das Kuratorium Wiener Pensionistenhäuser (KWP) kauft im Jahr 2 Millionen Bio-Eier aus Österreich. Die MA 22 hat aber nun vorgeschlagen, noch einen entscheidenden Schritt weiter zu gehen: Die neuen Standards sollen künftig auch verarbeitete Eier in Produkten wie Back- und Teigwaren erfassen.

Der Hintergrund: Über 50 Prozent der Legehennen in der EU leben noch im Käfig. Da es keine Kennzeichnung von verarbeiteten Eiern und von Eiern in der Gastronomie gibt, landen Produkte aus grausamer Haltung auch noch auf unseren Tellern. Wo die Transparenz für den Konsumenten fehlt, tragen Einkäufer eine große Verantwortung, wenn es um das Ausschließen von Tierqual geht. Wie gesagt: Gerade in der öffentlichen Beschaffung sind riesige Mengen im Spiel. Hier können die Einkäufer einen echten Unterschied machen, wenn sie auf Produkte aus besserer Tierhaltung setzen.

Überall können sich Käfigeier verstecken

Bei Schaleneiern gilt seit 2004 eine eindeutige Kennzeichnungspflicht. Über den Stempel am Ei kann man also nachvollziehen, woher die Eier stammen. Bei Flüssig- und Trockeneiern können Rückverfolgbarkeitsstandards wie jener der Agrovet Aufschluss über die Herkunft der Eier geben. Schwierig wird es bei Produkten, in denen die Eier bereits verarbeitet wurden. Ob Pasta, Saucen oder Kuchen – überall können sich Käfigeier verstecken.

In diesem Zusammenhang ist laut VIER PFOTEN die Absicht der Stadt Wien, in Zukunft Bodenhaltung nur mehr in den höchsten Verarbeitungsstufen zu erlauben, sehr zu begrüßen. Es bedeutet ein Bekenntnis zu klar höheren Tierschutzstandards. VIER PFOTEN appelliert auch an die restlichen Bundesländer, in dieser Hinsicht aktiv zu werden. Die öffentliche Hand sollte eine Vorbildfunktion für den privaten Sektor darstellen und dabei höhere Qualitäts- und Tierschutzstandards fördern.

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