Wie gefährlich sind Füchse in der Stadt?

Mir fällt auf, dass auf den Social Media-Kanälen immer mehr Städter Fotos von Füchsen posten, von denen sie besucht werden. Manchmal wagen sich Füchse sogar in Gärten oder bis vor die Terrassentür, obwohl sie doch eigentlich Wildtiere sind. Wie ist das zu erklären? Und vor allem: Müssen wir uns fürchten vor ihnen? Viele Menschen haben Angst, dass sie Tollwut verbreiten und vom so genannten Fuchsbandwurm befallen sind.

Ich kann vorab eine Entwarnung geben: Die Risiken sind absolut überschaubar. Allerdings schadet ein bisschen Vorsicht auch nicht.

Der Fuchs ist ein typischer Kulturfolger. In Städten finden die Tiere leicht Nahrung wie Ratten, Mäuse, Tauben, aber auch in den Abfällen des Menschen. Hinzu kommt, dass die Temperaturen dort in der Regel angenehmer sind. Insgesamt sind die Lebensbedingungen für Füchse in urbanen Gebieten oft besser als im Wald oder in landwirtschaftlichen Regionen. Füchse fühlen sich in der Stadt deshalb wohl.

Was kann man aber tun, wenn man einem Fuchs begegnet? Die gute Nachricht ist: Generell sind Füchse nicht aggressiv. Es besteht keine Gefahr für Menschen. Die Tiere haben eine natürliche Scheu und versuchen den Kontakt mit Menschen zu vermeiden, solange sie sich nicht an Menschen gewöhnt haben, weil sie regelmäßig gefüttert wurden.

Auch wenn Füchse regulierend wirken, weil sie Ratten und Mäuse jagen oder auch kranke und tote Tiere beseitigen, und nicht viel Schaden anrichten können, möchten viele Gartenbesitzer Füchse lieber nicht auf ihrem Grundstück haben. Zäune nützen aber nicht viel, weil Füchse sie leicht überwinden können oder sich unten hindurchzwängen. Wer sich daran stört, ihn im Garten oder sogar auf der Terrasse zu treffen, sollte verhindern, dass er dort Nahrungsquellen entdeckt. Auch Lärm und Licht schrecken die Tiere ab. Wenn Menschen sich regelmäßig dort bewegen, halten Füchse Abstand.

Und wie ist das mit dem Krankheitsrisiko?

Was die Tollwut betrifft, war dies auch in Österreich noch vor einigen Jahren ein Problem, allerdings gilt das Land seit 2008 als tollwutfrei. Wie stark Füchse mit dem so genannte Kleinen Fuchsbandwurm befallen sind, ist regional sehr unterschiedlich. Dieser Bandwurm kann durch den Verzehr von Waldbeeren, Pilzen oder Gemüse aus Freilandanbau auf den Menschen übertragen werden und hat meistens Leberschäden zur Folge. Laut der Abteilung für Medizinische Parasitologie an der Universität Wien steigen die Fälle seit 2011 zwar an, die Gefahr, sich mit dem Fuchsbandwurm zu infizieren, bleibt aber weiter eher gering. In den Gegenden mit höherem Befall sollten zum Schutz die klassischen Hygieneregeln befolgt werden, also Hände nach der Gartenarbeit, Spaziergängen oder dem Kontakt mit Tieren gründlich waschen. Zur Sicherheit gilt das auch für Obst und Gemüse. Der Fuchsbandwurm kann auch bei Hunden und Katzen vorkommen – wenn diese die Zwischenwirte des Wurms, also infizierte Nagetiere wie Mäuse gefressen haben. Daher ist eine regelmäßige Entwurmung und Hygiene im Umgang mit Haustieren wichtig.

Fuchskot sollte vor allem aus dem Bereich entfernt werden, in dem Kinder spielen, so wie Hundekot auch. Und genau wie diesen empfiehlt es sich, den Fuchskot am besten mit einer Plastiktüte aufzunehmen, um jedes Infektionsrisiko auszuschließen, und ihn dann in der Mülltonne zu beseitigen.

VIER PFOTEN/Mihai Vasile

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