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Generell gelten die Österreicherinnen und Österreicher ja als sehr tierlieb im Vergleich zu anderen Ländern. Die Statistik zeigt auch, dass rund ein Drittel der Bevölkerung sich ein oder mehrere Haustiere hält – das ist schon ganz schön viel. Und Gott sei Dank merken wir ja auch im Alltag, dass vor allem Hunde und Katzen von vielen Menschen so richtig geliebt werden.

Können wir Tierschützer also zufrieden sein? Ich kann die Frage nur mit „Jein“ beantworten. Natürlich freue ich mich jedes Mal, wenn ich sehe, dass unsere Heimtiere einen hohen Stellenwert in unserem Land haben. Wenn ich mit meinem Hund Cooper im Waldviertel spaziere und viele andere glückliche Hunde herumtollen sehe. Wenn sich schnurrende Katzen auf den Sofas in österreichischen Haushalten breitmachen und unglaublich wohlfühlen. Und man muss auch zugestehen, dass der Schutz von Heimtieren in der Gesetzgebung wesentlich mehr garantiert ist als beispielsweise bei Nutztieren. Aber ganz zufrieden – nein, das können wir nicht sein.

Misshandlungen an die Öffentlichkeit

Dazu bekommen wir bei VIER PFOTEN immer noch viel zu viele Meldungen über Missstände in der Tierhaltung, sei es via Email, Telefon oder auch über Social Media. Dazu gibt es immer noch zu viele Anzeigen bei der Polizei wegen Verletzung des Tierschutzgesetzes. Sei es, dass der Nachbar den Hund tagelang alleine lässt, Katzen mit den Füßen getreten oder Meerschweinchen aus Langeweile malträtiert werden. Ich kann den Leuten, die dieses Engagement aufbringen und Tierquälereien melden, gar nicht genug danken. Denn nur, wenn Misshandlungen an die Öffentlichkeit kommen, können sie geahndet werden. Außerdem kann eine öffentliche Diskussion darüber ganz viel im Bewusstsein der Menschen darüber, was ihnen unsere Tiere bedeuten, verändern.

Darüber hinaus gibt es für mich persönlich aber auch noch die vergessenen Heimtiere – und beim Gedanken an sie wird mir oft sehr mulmig zumute. Denn von ihren Schicksalen erfahren wir nur selten, da sie leider oft im Verborgenen und ganz still vor sich hin leiden. Ich meine damit zum Beispiel jede Art von Vögeln, die in viel zu engen, trostlosen Käfigen ohne jede Möglichkeit zur Bewegung und Beschäftigung, geschweige denn frische Luft vor sich hinvegetieren. Oder wenn Wildtiere wie nachtaktive Käuze in Küchenkästchen gehalten werden (diese Geschichte ist leider wahr und wurde mir von Hans Frey erzählt, dem Leiter der von VIER PFOTEN geführten Eulen- und Greifvogelstation Haringsee. Der Vogel wurde Gott sei Dank gerettet und in die Eulen- und Greifvogelstation gebracht). Oder nehmen wir die vielen Reptilien, die sich ohnehin nicht als Heimtiere eignen, da ihren Bedürfnissen überhaupt nicht entsprochen werden kann in gewöhnlichen Privathaushalten. Das sind Tiere, die mir unendlich leid tun.

Das heißt also: Ja, vielen Heimtieren geht es gut in Österreich. Und leider geht es noch einigen richtig schlecht – wie viele das sind, können wir leider nicht sagen. Wir können nur hoffen, dass alle Menschen irgendwann mal begreifen, dass man mit Tieren nicht einfach alles machen kann, was man will.

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gloriaviennae

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Iris123

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