privat
Vor kurzem waren wir alle extrem schockiert. VIER PFOTEN Mitarbeiter sind natürlich einiges gewöhnt, aber die Fotos aus Kärnten waren schon besonders schrecklich: Zu sehen waren tote, magere Kühe, die auf einem Pachtbetrieb in der Gemeinde Hüttenberg im Dreck lagen – und das laut Bericht in diversen Medien schon seit Tagen. Ob die Tiere verhungert oder auf andere Weise gestorben sind, ist bis heute noch nicht geklärt. Der Amtstierarzt hat auf jeden Fall Strafanzeige wegen massiver Vernachlässigung erstattet.
Wir haben uns auch gleich geäußert und darauf hingewiesen, dass auf diese Straftat laut Strafgesetzbuch ein Höchstausmaß von zwei Jahren Haft sowie laut Tierschutzgesetz eine Verwaltungsstrafe vorgesehen ist. Wir forderten die Justiz auf, hier den vollen Strafrahmen auszuschöpfen, da es sich um eine besonders schwerwiegende Tierquälerei handelt. Denn jetzt liegt es an den zuständigen Richtern zu zeigen, dass Tierquälerei auch wirklich ernst genommen wird und keinen Platz mehr in unserer Gesellschaft hat.
Was nicht nur uns Tierschützer, sondern tatsächlich auch andere Tierärzte und die Landwirte besonders aufgebracht hat: Der Landesveterinär erklärte kurz darauf in einem Interview, die drei Rinder könnten auch an einem Stromschlag verendet sein – und dass hier „nichts Abartiges passiert sei“, denn es würden „sowieso zehn Prozent der Tiere in Kärntens Ställen verenden“.
Auf diese Aussage, die inakzeptabel und zynisch ist, mussten wir natürlich noch mal ein Statement aussenden. VIER PFOTEN wollte wissen:
• Wie kann es normal sein, wenn Kühe tagelang tot im Dreck liegen? Laut Tierschutzgesetz ist jeder Landwirt verpflichtet, seine Tiere im Stall täglich mindestens einmal zu kontrollieren und zu versorgen. Tote Tiere sind bei der Tierkörperentsorgung abzugeben; es besteht schließlich Seuchengefahr, wenn man Tiere einfach im Stall verwesen lässt.
• Wieso waren die Tiere so mager? Die Erklärung des Landesveterinärs, „weil sie auf dem Bild seit 14 Tagen tot waren“, erscheint uns sehr fragwürdig.
• Welche Schritte werden nun von Seiten der Behörden konkret unternommen, um festzustellen, was tatsächlich zum Tod der Kühe geführt hat?
Wie gesagt: Der Amtstierarzt hat Gott sei Dank schon Strafanzeige erstattet. VIER PFOTEN erwartet von den Behörden und der Justiz umgehende Ermittlungen und vollständige Aufklärung