Wir schließen den schlimmsten Zoo der Welt!

Vier Pfoten

Endlich! Nach langen Verhandlungen gibt es grünes Licht für eine Rettungsmission: VIER PFOTEN wird tatsächlich die Zootiere aus dem Khan Younis Zoo im Gazastreifen befreien und sie in ein neues Zuhause transferieren. (Zur Erinnerung: https://www.fischundfleisch.com/heli-dungler/der-schlimmste-zoo-der-welt-und-wie-wir-helfen-koennen-24060)

Die logistischen Vorbereitungen vor Ort laufen jetzt auf Hochtouren, damit die Rettungsmission so schnell wie möglich über die Bühne gehen kann. Meinen KollegInnen vom Rettungsteam war es nach stundenlangem Warten an der Grenze spät nachts endlich gelungen, nach Gaza einzureisen; sie konnten heute früh erstmals die Lage im Zoo sondieren und mit Vorbereitungen beginnen.

Wir müssen 15 Tiere unterschiedlichster Spezies transferieren (Schildkröten, Adlerbussarde, einen Tiger…) – das ist allein organisatorisch ein riesiger Aufwand. Das Team arbeitet bereits auf Hochtouren. Es besteht aus mehreren Tierärzten sowie MitarbeiterInnen, die für die logistischen Abläufe zuständig sind. Die Leitung hat erneut mein Kollege, Tierarzt Dr. Amir Khalil, übernommen.

Das Aus für den Zoo bedeutet ein neues Leben für Tiger Laziz und die anderen Tiere, die bisher in desolaten Käfigen dahinvegetieren und unter Mangel an Futter und medizinischer Versorgung leiden mussten.

Traurige Nachricht am Rande: Für ein Tier kam die Hilfe des VIER PFOTEN Rettungsteams leider zu spät. Nach seiner Ankunft in Amman, Jordanien, wurde Amir Khalil bereits informiert, dass eines der Tiere, ein Damhirsch-Baby, verstorben war. Es hatte sich offensichtlich verletzt, und die Wunde entzündete sich daraufhin so schwer, dass das Tier verstarb. Lokale Tierärzte hatten zwar versucht das Tier rasch zu behandelt. Sie verfügten jedoch nicht über ausreichend Kenntnisse und Mittel, um das Tier, das bereits stark geschwächt war und unter furchtbaren Bedingungen in einem desolaten Käfig untergebracht war, angemessen zu versorgen.

Dieser tragische Vorfall zeigt uns erneut, wie akut die Notsituation im Khan Younis Zoo ist. Die Versorgungslage und die Infrastruktur sind dermaßen schlecht, dass das Leben der Tiere stark gefährdet ist. Wir müssen diese Tiere also dringend herausholen.

Die meisten Tiere sollen einen Platz in der jordanischen Schutzstation „New Hope Centre“ bekommen. Die Station ist Teil der Organisation „Al Ma’wa for Nature and Wildlife“, die von VIER PFOTEN und der Princess Alia Foundation ins Leben gerufen wurde. Da dort derzeit aber kein freies Gehege für eine Großkatze zur Verfügung steht, hat Tiger Laziz eine etwas weitere Reise vor sich: Für ihn konnte ein Platz im VIER PFOTEN Großkatzenrefugium LIONSROCK in Südafrika organisiert werden, wo bereits über 100 andere Großkatzen aus schlechten Haltungsbedingungen ein neues Zuhause gefunden haben. Nach einer Gewöhnungsphase in einem Adaptionsgehege wird der Laziz ein 1 Hektar großes Gehege mit Grasfläche, Bäumen und Badeteich beziehen.

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