Wissen Sie, ob für Ihre Daunenjacke Tiere gequält wurden?

Die kalte Jahreszeit steht vor der Tür, und in den Schaufenstern der Modegeschäfte ist die Herbst- und Winterkollektion ausgestellt. Das bedeutet auch den Start für die Daunensaison. Daunenjacken und -mäntel sind ja auch wirklich praktisch, zugegeben. Sie halten warm und sind gleichzeitig so leicht, dass wir in unserer Bewegungsfreiheit nicht eingeschränkt werden. Leider hat die Sache aber einen Haken: Für die meisten Daunenprodukte wurden Gänse gequält.

Sie haben ja sicher schon von den grausamen Praktiken Lebendrupf und Stopfmast gehört. Auf Gänsefarmen vor allem in Osteuropa werden immer noch hunderttausende Vögel lebendig gerupft und/oder gestopft, um den Bedarf an billig produzierten Daunen zu decken. Beim Lebendrupf werden den Gänsen die Federn bei lebendigem Leib ausgerissen: eine extrem schmerzhafte Prozedur. Für den Halter ist der Lebendrupf attraktiv, da er die Gänse mehrfach rupfen kann – nicht nur nach dem Schlachten. Bei der Stopfmast wird Gänsen und Enten ein Stopfrohr in die Speiseröhre eingeführt und gekochter Mais mit Fett zwangsweise zugeführt, entweder manuell oder mechanisch. Mechanische Systeme befördern das Futter in 2-3 Sekunden, so können bis zu 400 Tiere in einer Stunde zwangsgestopft werden.

Heißt das nun, dass wir alle wieder frieren müssen, wenn wir uns als Konsumenten „anständig“ verhalten wollen? Erfreulicherweise nicht! Ich empfehle, beim Kauf von Daunenjacken auf Produkte mit alternativen Füllmaterialien zu setzen – denn die gibt es bereits. Und wer auf Daune gar nicht verzichten will, sollte auf glaubwürdige Standards achten, wie etwa den Responsible Down Standard (RDS), den Traceable Down Standard (TDS) oder den Downpass 2017.

Diese Standards garantieren, dass grausame Praktiken wie Lebendrupf und Stopfmast entlang der gesamten Lieferkette ausgeschlossen sind. Leider gibt es sonst aber im Textilbereich keine generelle Kennzeichnungspflicht, die darüber informiert, woher die Daunen stammen. Auf den Etiketten der Daunenjacken selbst findet man so gut wie keine Informationen. Die meisten Produkte, die die genannten Labels nicht tragen, können Tierqual daher nicht ausschließen.

Der sicherste Weg, Tierqual zu vermeiden, ist es daher, komplett auf Daunen zu verzichten. Mittlerweile gibt es sehr gute pflanzliche oder synthetische Daunenalternativen. In puncto Wärmeisolation und Tragekomfort merkt man keinen Unterschied zu Daunen. Zudem sind Kunststoffasern leichter zu reinigen.

VIER PFOTEN empfiehlt daher, Winterjacken und -mäntel mit alternativen Füllmaterialien zu kaufen wie zum Beispiel Primaloft®, Polyester, Lyocel oder Viskose. Ebenso empfehlenswert sind pflanzliche Daunenalternativen wie u.a. Kapok, Baumwolle oder Leinen (Flachsfasern).

Daunen in unseren Betten: Mit österreichischen Produkten fahren Konsumenten gut

Auch in vielen Bettwaren befinden sich Daunen. Allerdings gibt es für Konsumenten, die österreichische Produkte kaufen, hier keine Bedenken: Die österreichische Bettenindustrie reagierte im vergangenen Jahr vorbildlich auf die VIER PFOTEN Kampagne „40lives“ gegen Daunen aus Lebendrupf und Stopfmast: Sämtliche heimische Betriebe - Händler wie Hersteller - haben sich zu Kontrollsystemen verpflichtet, die diese grausamen Praktiken mit höchstmöglicher Sicherheit ausschließen.

VIER PFOTEN

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Iris123

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