Andauernd liest und hört man von gewalttätigen Übergriffen, von für uns unerklärlichen Reaktionen der Angehörigen anderer Kulturen, von Dingen, über die wir nur den Kopf schütteln können, ohne es eigentlich zu verstehen.
Es ist nicht die Rede vom Fehler finden, wie es Herr Mag. Robert Cvrkal in seinem letzten Beitrag über den Fall, wo jemand zum Christentum konvertieren wollte, formuliert hat - sondern davon, wie man aus dem Schlamassel wieder rauskommt. Und genau da liegt das Problem:
Der Karren ist derart verfahren, dass es Kraft, Anstrengung und auch enorme Schwierigkeiten kosten wird, um dafür zu sorgen, dass der Stecken wieder richtig schwimmt.
Wir haben ein gespaltene Gesellschaft. Da gibts die Gruppe, die das mehr oder minder richtig erkennt, wo die Problematik liegt und einsieht, dass es so nicht weitergehen kann.
Die andere Gruppe sind die Gutmenschen, die immer noch daran glauben, dass man alles, was von anderen Kulturen herkommt, integrieren kann und dass man denen helfen muss. Die Gutmenschen, die einfach nicht kapieren (wollen), dass sie mit dieser Einstellung langfristig alles kaputtmachen, was unsere Väter und Großväter nach dem Krieg aufgebaut haben. Dass sie sich dadurch selber den Ast abschneiden, auf dem sie sitzen.
Es hängt mit der völlig falschen Einschätzung zusammen, und auch mit der Kurzsichtigkeit, - weil sie nicht in der Lage sind, über ihren persönlichen Tellerrand drüberzusehen und auch noch auf ein oder zwei Jahrzehnte weiter ihre Überlegungen auszudehnen.
Sie sehen sich nur in ihrer Selbstgerechtigkeit, die sie ganz oben annageln wie der Pfarrer das Kreuz in der Sakristei. Sie lesen und hören von echten Asylfällen, wo Leute unschuldig verfolgt werden und legen das auf alle um, die aus diesem Land kommen, ohne jegliche Differenzierung.
Sie verhalten sich wie der Heroinsüchtige, der zwar vom Verstand her weiß, dass er seiner Gesundheit mit seinem Handeln schadet, das aber völlig ignoriert, um seinem persönlichen Glücksgefühl, seiner momentanen Befriedigung, Raum zu geben.
Ich sehe die immer stärker werdende Diskrepanz zwischen den beiden "Parteien". Jeder, der sich im Sprenghandwerk auskennt, weiß, dass es da immer einer explosionsfähigen Masse (=Sprengstoff, Dynamit, oder Trinitrotoluol TNT, ) benötigt, und zum eigentlichen Sprengen noch einen Zünder. Diese zwei Komponenten sind Grundvoraussetzung fürs Knallen.
In Österreich existiert - politisch gesehen - noch der Sprengstoff, - aber durch die letzte Wahl sowie die sich gebildete Koalition hat man den Zünder herausgenommen. In Deutschland ist das anders. Da steckt der Zünder im Sprengstoff noch aktiv drin.
Deshalb habe ich Angst. Klar kann man über mich lachen, - aber bei der Zuspitzung der Verhältnisse sehe ich eine bedeutende Konfrontation dieser Gruppen kommen. Insbesonders bei einer Pfarrerstochter, die niemals agiert, sondern allenfalls reagiert. Oft auch verspätet, oft gar nicht. Der Halbglatzige an ihrer Seite wird früher oder später sowieso abgeschossen, und zwar aus den eigenen Reihen.
Ich hab schon mal in anderen Blogs erklärt, warum mich der Werdegang in einem Land interessiert, wo ich zwar kein Staatsbürger bin, aber mehr als drei Jahrzehnte meines Lebens zugebracht habe. Klar kann man mir sagen, - ich wäre vielleicht ein ewig Gestriger, der nicht in der Lage ist, sich an der neuen Zeit zu orientieren. Stutzig macht mich aber mein Jüngster. der ist erst 23 und hat an Politik überhaupt kein Interesse.
Er sagte mir erst kürzlich: Papa, ich mach meine Ausbildung fertig, mach meine Prüfung im Sommer, aber in Deutschland will ich nicht bleiben. Ich geh wieder zurück nach Siebenbürgen, da fühl ich mich sicherer und vor allem besser. Ein junger Mensch, der sich entwickeln und entfalten will, der die besten Voraussetzungen im fachlich-beruflichen Bereich hat, der auch in der Lage ist, Leute zu führen, der will aus diesem Land weg. Und das soll mir nicht zu denken geben?
Klar läuft mir das runter wie Öl, wenn er wieder in meiner Nähe ist, - ich will es nicht verschweigen. Aber was hat sich denn da so grundsätzlich geändert? Mich als Österreicher hat dieses Land in den 70er Jahren fasziniert, mich magnetisch angezogen, um meine Möglichkeiten dort zu entfalten. Deshalb bin ich dorthin gezogen. Meinen Sohn stößt es ab. Warum? Fühlt auch er, dass es zu einem gewaltigen Konflikt kommen wird, wenn es so weitergeht?