Dieser Tage war die Ermordung von Hanns-Martin Schleyer aktuell im Gespräch. Hab da so manches gesehen, auch ein Video mit einem aktuellen Interview mit dem Sohn des ermordeten Arbeitgeberpräsidenten. Auch jetzt sind verschiedene Meinungen im Netz zu lesen, z.B. auch diese:
Natürlich kann man sich nun im Nachhinein darüber unterhalten, was damals alles falsch gelaufen ist, - oder was richtig gemacht wurde. Ich will und kann das alles nicht beurteilen, - aber ich mache mir so meine Gedanken darüber. Dabei möchte ich noch bemerken, dass auch ich ein RAF- Mitglied mal im Auto gehabt habe.
Es handelte sich um Verena Becker, die ich auf einer Fahrt von Speyer oder Hockenheim (so genau weiß ich das nicht mehr) bis in die Nähe von Heidelberg mitgenommen habe. Weiß nicht mehr, in welchem Jahr, - aber es war einige Zeit vor dem Anschlag auf das US-Hauptquartier in Heidelberg. Der Zufall wollte es, dass ich auf einer Polizeiwache in einer anderen Sache eine Aussage machen musste und während der Wartezeit mir die Fotos der RAF-Fahndung genauer angesehen hatte. Sonst wüßte ich das bis heute nicht, wen ich da mitgenommen habe.
Klar habe ich das als gesetzestreuer Bürger der Polizeiwache gemeldet, die mich aber zu einer bestimmten Dienststelle nach Heidelberg verwiesen. Da wir sowieso eine Baustelle in Heidelberg hatten, war das kein großer Umstand für mich und ich kam der Anweisung nach. Interessant war nur, dass man mich da gewissermaßen abwimmelte und mir einfach keinen Glauben schenkte. Spielte für mich auch keine Rolle, ich bin dem nachgekommen, was man als mündiger Bürger macht, und der Rest ist Sache der Sicherheitsbehörden.
Nun kann man den Faden von der RAF bis zu NSU spannen, - dazwischen liegen alle möglichen Vorfälle der Sicherheitsbehörden, - verdeckte Ermittler, Undercover-Agenten, Pannen, danach Akten der Staatsanwaltschaft verschwunden, usw. Sollte meine damalige Beobachtung auch in diese Schublade kommen? Gibts da irgendwas, was die Öffentlichkeit nicht wissen darf?
Egal, ist sowieso schon lange her.
http://www.dw.com/de/verena-becker-todessch%C3%BCtzin-und-informantin/a-4632296
Klar fragt man sich, wo denn die wunden Punkte sind, wo der Staat mit seinen Kräften mit aller Macht versuchen wird, einen Riegel vorzuschieben. Bei den Vorfällen der jüngeren Geschichte verdichtet sich das auf ein bestimmtes Metier: die Banken resp. die Bankensysteme. Diesen Institutionen, vor allem den staatlich gelenkten, öffentlich publizistisch die Larve vom Gesicht zu reißen, das endet im geringsten Fall mit der Demission, wenn man ein öffentliches Amt bekleidet.
Der ehemalige griechische Finanzminister Varoufakis ist ein gutes Beispiel dafür. Einer, der mit Lederjacke und Motorrad zwischen seinen Landsleuten herumgeht, der keine Leibwächter braucht und den Großen der Welt in fließendem Handelsenglisch sagt, was Sache ist. Klar, dass so einer weg musste, - derjenige, der nach der Pfeife der europäischen Banken getanzt hat, der ist als Ministerpräsident geblieben.
https://www.welt.de/videos/video140279952/Ehefrau-beschuetzt-griechischen-Finanzminister.html
Es gibt aber noch andere Beispiele. Nehmen wir mal Alfred Herrhausen, den ehemaligen Chef der Deutschen Bank. Der begann plötzlich, in seiner Verantwortung als Vorstandssprecher eigene Ideen zu entwickeln, die mit denen der internationalen Bankenlobby und der Weltbank nicht mehr viel gemein hatten. Herrhausen fiel einem Attentat zum Opfer, - offziell ordnete man es der RAF zu, - es wurde niemals aufgeklärt, - vielleicht auch deshalb, weil es nicht aufgeklärt werden durfte.
https://www.atum.media/theorien/das-geheimnis-um-den-tod-des-chefs-der-deutschen-bank/
Unfälle, Attentate, unerklärliche Todesfälle durch unbekannte Substanzen, - das sind so die Methoden für unbeliebt gewordene Personen, die nicht den Mund halten können.
Nehmen wir mal ein Beispiel für „Unfall“. Da gabs einen Kärtner Politiker, der hieß Jörg Haider. Sicher war er umstritten mit seinen Äußerungen, aber er beschäftigte sich auch mit den Banken. Adria, Hypo, etc., und was da noch alles dranhängt. Dadurch hatte er auch einen viel besseren Einblick in das ganze Geflecht, als es unsereiner als Otto Normalo haben könnte. Das alles wäre nicht so schlimm, wenn man dann wenigstens den Mund halten würde. Aber genau das tat der Mann nicht.
https://www.youtube.com/watch?v=39d2Mtj2wL4
Wie kann man öffentlich fordern, dass eine übergeordnete Bankenaufsicht den Banken auf die Finger schaut und bei dunklen Geschäften einen Riegel vorschiebt? Man kann doch als Politiker keine „faulen Kreditvergaben“ anprangern. Dann würde man ja die Hedge-Fonds und andere Spielsachen, die in dem Fall, wenn sie in die Hose gehen, über eine „Bad-Bank“ abgewickelt werden sollen (natürlich vom Steuerzahler finanziert) in Frage stellen. Dann würden Milliardengeschäfte, die ohne Substanz einfach über den Schreibtischen abgewickelt werden, bereits im Keim erstickt werden.
Klar kann man sich mit der offiziellen Version des Unfallherganges bezüglich Jörg Haider zufrieden geben. Wenn man aber etwas hinter die Kulissen schaut, weiß, dass Haider keinen Alkohol getrunken hat, sich die Unfallstelle genau ansieht, und einfach die Dinge kennt, die in seinem unmittelbaren Umfeld bekannt sind, dann sieht die Sache anders aus. Nur: Diejenigen, die da eben mehr wissen, müssen mit Rücksicht auf diejenigen, von denen sie die Informationen haben, schweigen.
Man könnte die Liste noch beliebig fortführen, - man kann ja auch mit eleganteren Methoden Leute aus dem Verkehr ziehen, wenn sie der Bankenlobby nicht mehr in den Kram passen. Beispiel: Domenique Strauss-Kahn. Bei ihm funktionierte das mit einer Sex-Falle. Hat wunderbar geklappt.
https://www.youtube.com/watch?v=3gRTJhgJdvI
Nun, belassen wir es bei diesen Beispielen. Haben wir noch ein Recht, für manche afrikanische Staaten das Vokabular „Bananenrepublik“ zu verwenden? Sollen wir uns über Watergate entrüsten? Nein, wir sollten vor unserer eigenen Türe kehren. Ob wir bei manchen Vorgängen jemals die Wahrheit erfahren werden? Wohl kaum. Nicht einmal bei J.F.Kennedy sind die Hintergründe aufgedeckt worden, obwohl man das nach dem Ablauf von 50 Jahren zugesichert hat.
Es bleibt beim alten Spruch: „Wer die Wahrheit kennt, der braucht ein schnelles Pferd....“
Oder, nach einem Zitat von Voltaire (französischer Philosoph):
„Die Wahrheit ist eine Frucht, die wir nur ernten können, wenn sie reif ist.“
Auch ein anderer französischer Philosoph , Helvetius, sieht das ähnlich:
„Die Wahrheit hat noch keinem geschadet – außer dem, der sie ausspricht.“