Grad hab ich die rumänischen Nachrichten gehört. Ehrlich gesagt, da bin ich selbst erschrocken.
Da sind zwei anerkannte Asylanten aus Syrien. Die haben selbst aus sich was gemacht, nachdem sie das Asylland Rumänien gewählt haben. Diese Tatsache allein beweist mir schon, dass es sich um keine Wirtschaftsflüchtlinge - oder -spekulanten gehandelt hat, sondern um echte Asylanten. Die Profiteure gehen nach Österreich, Deutschland oder Schweden.
Da lernen die Leute die Sprache des Landes, integrieren sich und fangen auf eigene Kosten ein kleines Geschäft an. Machen diese arabischen Fleischspieße, denke das heißt Shawarma.
Da kommen irgendwelche Jugendliche aus Klausenburg und machen den Syrer an, was er hier zu suchen hat und warum er nicht in Syrien geblieben ist, werden handgreiflich. Alles über Videokameras aufgezeichnet.
http://www.stiridecluj.ro/social/refugiat-sirian-angajat-la-cluj-batut-de-doi-nationalisti-foto
Vielleicht nur ein Einzelfall. Hoffentlich. Denn die Leute in Siebenbürgen sind normalerweise weltoffen. Sicher kein Ruhmesblatt für den Teil Rumäniens, den ich schätze und in dem ich lebe.
Warum erzähle ich das trotzdem:
Es ist keine österreichische oder deutsche Eigenart, - es gibt überall Idioten. Aber ich frage mich, woher das kommt. Was war konkret die Ursache für den Vorfall?
Kann man wahrscheinlich nur klären, wenn man vor Ort ist. Wenn man es überhaupt klären kann. O.k., Verrückte gibts überall. Aber das ist für mich keine Erklärung. Ich frage mich, warum wir das früher nicht gehabt haben, solche Konflikte.
Ich frage mich, was das für eine Zeit eigentlich war, in der wir solche Konflikte nicht gehabt haben. Da komme ich drauf, dass das vor der Ära war, als die Amis im Irak, in Libyen, im Syrien, etc.mit ihren Kämpfen begonnen haben. Natürlich haben die Amis keinen Einfluss auf die zwei durchgeknallten Jugendlichen im Video. Aber es gibt bei allen Problemen und Konflikten auf der Welt immer zweierlei: Den Grund und den Anlass.
Den Grund haben die Amis in Verbindung mit der Nato geliefert. Neben anderen unschönen Dingen wie ISIS usw. Natürlich waren die sog. "Einmarschgründe" alle vorgelogen, Giftgas bei Hussein, usw. Hat sich ja alles später herausgestellt. Aber auch die vorgelogenen Gründe sind so nicht haltbar, damit meine ich die sog. Demokratiebegründung.
Wenn Kulturen in anderen Erdteilen in einer anderen sozialen Struktur leben, teilweise gesellschafts- oder auch religionsbedingt, und das nicht erst seit gestern, sondern seit Jahrhunderten, dann haben wir die verdammte Pflicht, das zu akzeptieren. Niemand gibt uns im Entferntesten das selbst formulierte Recht, anderen Völkern unser Demokratieverständnis aufzuzwingen, das wir selbst frühestens seit 1848 kennen, und nicht einmal heute richtig anwenden.
Ein Volk, eine Gesellschaft, muss, wenn die Zeit dafür reif ist, auf neue gesellschaftliche Formen vorbereitet werden, und das nicht in zwei Tagen. Das braucht viel Zeit, oftmals mehrere Generationen. Überhaupt geht das nicht durch eine Art der "Revolution", die von außen eingefädelt wird. Das muss von innen heraus, aus dem Volk kommen, wenn es Bestand haben und vernünftig gewachsen sein soll.
Das ist die eine Seite. Aber auch die andere Seite existiert. Das Hauruck-Verfahren, das die Pfarrerstochter im Herbst 2015 inszeniert hat, ist genauso falsch. Die Überforderung der einheimischen Bevölkerung mit einer derartigen Zahl von Vertretern fremder Kulturen kann nur zu Konflikten führen, - das müsste eigentlich jedem klar gewesen sein. Da spielt auch der Toleranteste nicht mehr mit.
Nun, das ist keine Erklärung für das Verhalten der beiden Jugendlichen in Klausenburg, zumal wir - im Vergleich zu anderen Ländern - nur eine 4-stellige Zahl von Asylanten in Rumänien haben. Was war es dann? Dummheit, oder haben sie die Entwicklungen in Österreich und in Deutschland gesehen, und deshalb so reagiert? Auch bei uns kann man die TV-Sender aus Deutschland und Österreich empfangen....
Die Bevölkerung wurde von unfähigen Politikern in Deutschland und Österreich überfordert, mit dem Ergebnis, dass massive Meinungsunterschiede durch das ganze Volk und teilweise sogar durch die Familien gehen. In Deutschland hat das ein Großteil der Bevölkerung noch nicht erkannt. In Österreich scheint es, als ob sich nun was ändert.
Ich wünsche mir, dass wir wieder ein normales Verhältnis zu den Leuten bekommen, die unsere Hilfe benötigen (nicht zu denen, die darauf spekulieren). Dass wir wieder ohne Angst bei der Dunkelheit auf die Straße gehen können, insbesonders die Frauen. Dass es wieder so wird, wie früher vor 40 Jahren, als ich am späten Abend zum Inder zur Kreuzung gegangen bin und dort den Kurier gekauft, - und dabei mit ihm herumgealbert habe.
Ums klarzustellen: Ich hab das nicht geschrieben, um das Benehmen der beiden Jugendlichen zu entschuldigen oder zu relativieren. Ich will, dass wir solche Vorfälle wie in Klausenburg nicht mehr erleben, denn sowas lehne ich strikt ab.