Der Lohn der Angst,"ein Abenteuer".

Ecuador. Ich stehe vor dem Chimborasso, dem höchsten Berg Ecuadors. Über 6500 m hoch, ist dieser Vulkan. Zu Humboldts Zeiten, galt dieser Berg als der höchste unserer Erde. Er ist es auch, den er liegt am Äquador, und vom Erdmittelpunkt gemessen ist er der höchste Berg der Erde. Alex.v. Humboldt, der deutsche Forscher versuchte im 1800 Jahrhundert, diesen Berg mit seinem Begleiter zu besteigen. Es gelang ihm, auf über 5000 m hinaufzusteigen. Es war fürchterlich, sie bluteten aus dem Mund, bekamen fast keine Luft, und mussten aufgeben. Niemand hatte es bisher gewagt in solche Höhen zu steigen. Die Indios hatten Angst, wohnten doch ihre Götter auf diesem Berg. Auf den Spuren Humboldts ,versuchten wir diesen Giganten von einem Berg zu besteigen. Nichts hatte sich hier verändert, es war noch immer derselbe gefährliche Berg. Wir befinden uns auf 5000 m Höhe. Es ist 11 Uhr Nachts, als wir aufbrechen. Drei Österreicher ,die fasziniert den Spuren Humboldts folgen. Überall in Südamerika sind seine Spuren zu finden. Ich war am Orinoco in Venezuela, am Amazonas und jetzt hier in Ecuador, Es ist eine kalte klare Nacht, am Himmel leuchtet das Kreuz des Südens.

Es ist Sternenklar, Langsam steigen wir aufwärts, wir spüren die dünne Luft. Keiner spricht ein Wort, jeder ist in Gedanken, und konzentriert sich auf den Weg. Am Fuße des Gletschers schnallen wir unsere Steigeisen an ,und hängen uns an das Seil. Der Gletscher ist tückisch, es gibt viele Spalten. Am Fuße des Berges sahen wir die Kreuze der Verunglückten, es sind nicht wenige denen dieser Berg zum Verhängnis geworden ist. Ecuador ist ein schönes aber noch wildes Land. Überall findet man Spuren der Inkas. Die Indios sind heute arm, nicht viel hat sich hier verändert, in den letzten hundert Jahren. Die Spanier hatten dieses Land vor 500 Jahren erobert, und dabei eine Kultur vernichtet ,von der wir viel hätten lernen können. Die Natur ist da vielfältig, wild wie das Land , und schön wie die Menschen. Indios, Ladinos, Negros und Weiße, die Mischungen sind vielfältig. Wie Humboldt, habe ich auch Menschen kennen gelernt, die ich nicht vergessen werde. Ich habe das Herz Ecuadors gespürt und es hat mich verzaubert. Langsam steigen wir aufwärts, unser Atem geht keuchend und rasselnd. Die Steigeisen bohren sich in das blanke Eis. Nur keine Fehler, obwohl wir müde sind. Jeder Fehler könnte sonst der letzte sein. Wir überqueren eine Gletscherbrücke, es knirscht und knackt, ich sehe den grünen Schlund der in die Tiefe führt. Da abzustürzen wäre das Ende. Es ist die Faszination die uns weitertreibt. Wer sie nicht empfindet, der scheitert . Wie viel Sinn, hat es auf diesen hohen Berg zu steigen? Welchen Sinn hat es sich Gefahren auszusetzen? Für mich ist es das Leben zu spüren, den Horizont zu erweitern und zu lernen. Wir müssen rasten, zu grausam spüren wir schon die Höhe. 6000 m Höhe. Da unten ist die Welt klein und unwichtig. Langsam erwacht die Welt im Osten. Ein roter Schimmer kündigt die Sonne an, der Gott der Inkas. Niemals werde ich diesen Sonnenaufgang vergessen, es ist wie neugeboren zu werden. Es ist wie eine neue Auferstehung des Lebens. Wie unwichtig sind wir in diesem Schauspiel der Unendlichkeit. Drei winzige Gestalten auf einem unendlichen Gletscherfeld.

Jeder neue Schritt ist ein Kampf mit sich selbst. Es wäre schön, einfach stehen zu bleiben oder sich umzudrehen ,um dieser Qual ein Ende zu machen. Wir sind nicht geschaffen um da zu leben. Nach vielen Stunden, vielleicht nach einer Ewigkeit, sehen wir den Gipfel, es sind nur mehr wenige Meter. Wir haben etwas vollendet, das Alex, v. Humboldt begonnen hat, wir haben uns selbst besiegt. Weit liegt die Erde vor uns, golden glänzt die Sonne am Himmel und lässt den Gletscher glitzern. Wie im Zeitraffer sehe ich Ecuador und seine Menschen. Die Indios lächeln, sie lächeln über die Gringos, die aus einem fernen Land zu ihnen kamen. Sie haben gespürt dass wir keine Eroberer mehr sind. So haben sie auch ihr Herz geöffnet und uns an ihrem Leben teilhaben lassen. Sie sind Campesinos, Bauern die von der Erde leben. Der Mais ist ihre Nahrung. Jetzt da auf dem Gipfel des Chimborasso, habe ich Sehnsucht nach dem Leben, und nach der Wärme des Herzens. Dort oben kann man nur sterben. Mit diesem Bewusstsein, machen wir uns auf den Weg nach unten. Die Sonne hat den Gletscher in Bewegung gebracht. Es knackt, und der Weg ist gefährlich. Nur kein Leichtsinn, zu schnell erlischt das Leben, wenn man nicht wach und konzentriert ist. Es ist wie eine Ewigkeit, Zeit hat keine Bedeutung mehr. Irgendwann sind wir wieder am Fuße dieses Berges angelangt. Es ist der Inka Re, der Sonnengott der Inkas der uns begleitet hat .So sind wir wie Alex. v. Humboldt, eingetaucht in eine fremde Welt, in eine Welt die wir aber nie vergessen werden. Auf der Suche die für viele sinnlos erscheint, habe ich den Sinn des Lebens gespürt.

Das Leben ist keine Anhäufung von vielen materiellen Dingen um Glück zu finden. Vieles muss sein um zu leben, aber dazwischen sollte man seine Träume verwirklichen. Das sind die Erlebnisse die sich in der Seele wieder finden, das einzige was man wirklich besitzt. Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander von Humboldt ,wurde 1769 geb. und starb 1859. Alexander von Humboldt hat Amerika mehr Wohltaten erwiesen als alle seine Eroberer. „ Mit Wissen kommt das Denken, und mit dem Denken kommen der Ernst und die Kraft in die Menge“

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Kristallfrau

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fischundfleisch

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