Liest man in Wikipedia etwas über den Begriff Freundschaft nach, findet sich folgendes: "Freundschaft ist ein auf gegenseitiger Zuneigung beruhendes Verhältnis von Menschen zueinander, das sich durch Sympathie und Vertrauen auszeichnet. Eine in einer freundschaftlichen Beziehung stehende Person bezeichnet man als Freund oder Freundin."
Was ist jetzt aber ein wahrer Freund oder eine wahre Freundin? Man sagt eine wahre Freundschaft braucht Zeit, um zu gedeihen. Das wusste auch schon Aristoteles, der 322 vor Christus in seiner Nikomanischen Ethik schrieb: „Nur der Entschluss zur Freundschaft, nicht die Freundschaft, kommt schnell zustande.“ Seit wann es Freundschaften gibt, wissen weder Historiker noch Soziologen genau. Sicher ist allerdings:
In der Antike wurden die ersten, heute noch erhaltenen, Schriften zum Thema Freundschaft von Platon und seinem Schüler Aristoteles verfasst. Wichtig für die Freundschaft ist, dass sich zwei Menschen ähnlich sind, schreibt Aristoteles. Doch solche Ähnlichkeit findet sich nicht leicht und Aristoteles folgert: „Naturgemäß sind aber derartige Freundschaften selten, da es Männer der bezeichnenden Art nur wenige gibt.“
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Schon in der Antike war also klar: Wir können nur wenige, gute Freunde haben, und wir brauchen Zeit, um diese Beziehungen aufzubauen. Hmmm- das klingt aber schön . Na ja, wie zu erwarten, kommen wir jetzt zu den sozialen Plattformen.
Da gibt es Menschen, die haben, man glaubt es kaum, hunderttausende Freunde. Aber das ist ja sowieso nicht glaubwürdig. Aber bleiben wir jetzt bei denen, die zumindest hunderte haben. Ich will dein Freund, oder deine Freundin sein, heißt es oft. Warum? Na ja, du siehst gut aus, du hast ein tolles Auto, du bist cool, die postest so liebe Sprüche, du bist sexy, du bist mein Traum. Und "klick" und schon sind wir Freunde. So wird dann einige Male hin und her gepostet, es geht immer tiefer, immer mehr preisgeben und dann auf einmal passiert es. Man hat etwas Falsches gepostet. "Klick" und schon ist die Freundschaft wieder vorbei. So schnell kann das gehen.
Mir ist aufgefallen, dass sich Menschen beim Telefonieren mit ihrem Handy und in den sozialen Netzwerken ganz anders verhalten, als wenn man ihnen gegenübersitzt. Sitzt man einander gegenüber, dann sind viele Menschen irgendwie gehemmt, schüchtern oder gar wortkarg.Im Internet ist das anders, auf einmal sind sie da anders, Freunde, echte Freunde.
Jetzt erklingen gleich kritische Stimmen: man kann natürlich alles schlecht machen, schlecht reden, schlecht darstellen, ja, stimmt. Und ich weiß persönlich im Moment gar nicht, ob ich nur einen wirklichen Freund im echten Lebe habe. Aber ich sitze Freunden, wenn es sie doch gibt, gerne persönlich gegenüber. Sehe in ihre Augen, beobachte ihre Mimik und erwidere gerne ein ehrliches Lächeln.
Für mich ist jemand Freund, dem oder der ich nichts erklären muss, dem ich nicht zeigen muss wie toll, wie super, wie trainiert, wie reich, wie schön, wie sexy, wie cool ich bin. Ein/e FreundIn, um die Genderbezeichnung zu verwenden, der/die spürt, wie ich drauf bin, mag mich auch, wenn es mir schlecht geht. Aber, sagen sicher jetzt viele, das wissen wir doch eh alle, wie das ist, mit der Freundschaft.? Und das auf Facebook und Co., das wissen wir auch. Naja, dann passt es eh.?
Und “Klick“ und du bist kein FreundIn mehr. Warum? Keine Ahnung- vielleicht weil ich schon wieder neue habe.