Empört und verstört
Gerade waren wir alle noch „Charly“, entsetzt über den Flugzeugabsturz in Frankreich, schockiert über die IS, und jetzt sind wir plötzlich alle Mörder, die zusehen, wie Menschen im Mittelmeer ertrinken.
Plötzlich schämt man sich für Europa, die Nachrichten überschlagen sich, der Journalismus hat wieder ein Thema. Ich muss sagen: Ich schäme mich nicht für Europa, aber ich mache mir Gedanken, urteile nicht vorschnell, und versinke nicht in Scheinheiligkeit.
Ich lasse mir auch kein schlechtes Gewissen einreden, noch habe ich ein eines. Jetzt wandern die Empörten von einem negativen Ereignis zum Nächsten. Plötzlich sind viele aufgewacht, haben gleich Schuldige zur Hand und verurteilen einen ganzen Kontinent. Statt sachlich zu argumentieren, wird geurteilt, verurteilt und abgestempelt. Schuld oder nicht schuld, das ist die Frage?
Hören wir endlich auf mit dieser voreiligen Scheinheiligkeit, sehen wir das Problem damit wirklich realistischer?
Ist vieles nicht bewusst gesteuert, was jetzt auf uns zukommt? Da stehen Interessen dahinter, Profit und Machtgier, und die kommt nicht nur aus Europa. Bewusst wird da agiert und mit Menschenleben gespielt, um eine Einheit zu zerstören.
Anscheinend soll Europa zerfallen, gesteuert von innen und außen.
Eines ist klar, dieses derzeitige Europa muss noch viel mehr erwachen, agieren. Wir müssen wie ein Europa auftreten und handeln, um diese Unmenschlichkeit, diese Gräueltaten zu verhindern. Aber wir sind nicht die Retter von ganz Afrika. Ein Kontinent mit der höchsten Geburtenrate, trotz Kriegen und Hungersnöten.
Für diese Problematik ist die gesamte Welt gefragt – sollte das übersehen werden, dann werden wir noch erleben, was Unmenschlichkeit wirklich bedeuten kann.
Ich bin kein Mörder, obwohl ich in Europa lebe, ich schäme mich nicht für Europa, aber ich mache mir Gedanken, und versuche im Herzen ein Mensch zu sein, der sehr wohl mit Notleidenden fühlt und auch helfen will.