Ich habe die Matura mit Auszeichnung bestanden. 2005 bin ich nach Wien gezogen, und begann mein Studium. Soziologie und Germanistik. Ich wollte das studieren. Nebenbei habe ich gearbeitet. Ein Studium ist sehr teuer. Meine Eltern haben mich aber unterstützt.
Es war nicht leicht für mich, zwei Studienrichtungen zu vereinen. Dann habe ich den Bachelor in Soziologie erreicht. Danach den Master. Hat Spuren hinterlassen. Da war immer die Zukunftsfrage. Dann verließ ich Wien, mein Professor wurde Chef der Soziologie an der Uni-Frankfurt. Er bot mir an, mich in seinem Frankfurter Team zu beschäftigen. Jetzt bin ich in Frankfurt, und arbeite als Soziologin an verschieden Projekten gleichzeitig.
Die Arbeitsverträge sind immer nur kurzfristig, auf Projekte bezogen. Es ist knallhart, vieles ist so ungewiss, und man sollte immer bei den Besten dabei sein. Ein Projekt wurde abgelehnt, ich habe sehr viel Kraft darin investiert. Manchmal weiß ich nicht, ob ich das richtige mache? Ich habe viele Zweifel.
Meine Eltern unterstützen mich, Freunde geben mir Halt. Ich zweifle viel an mir, und fühle mich oft überfordert. Jetzt benötige ich ein Stipendium. Ich will den Doktor machen. Mein Vertrag läuft aus, ich bin verzweifelt. Ich sehe, dass es anderen auch so ergeht. Wir sprechen über eine Zukunft, die nicht da ist. Ich habe Angst.
Ich kann manchmal nicht darüber sprechen, ziehe mich zurück. Mein Vater vertraut auf meine innere Stärke, gibt mir sein Vertrauen. Mein Vertrag wurde von der Uni um ein Jahr verlängert. Jetzt bin ich innerlich etwas ruhiger. Aber die Zeit läuft.
Ich habe Existenzangst. Ich mache weiter.