FÜR GOTT UND GOLD CHRISTOF COLUMBUS UND SEINEN AUFBRUCH IN DIE NEUE WELT
Das ist der Titel eines meiner Dokumentar-Filme .
Gedanken über das Leben von Christobal Colon, wie die Spanier Christof Columbus nannten.
Einige Zeit arbeitete ich als Stewart auf dem Luxusschiff MS Vistafjord.
Damals überquerte ich auch als Seemann den Atlantik, erlebte Stürme und kämpfte mit der Seekrankheit. So hatte ich auch eine Vorstellung, wie es Columbus und seinen Männern ergangen sein muss 1492.
Ich besuchte auch alle karibischen Inseln. Leider sind die Ureinwohner, die Indios, wie sie Columbus nannte, durch die Spanier ausgerottet worden. Jetzt leben auf diesen Inseln nur die Nachkommen der Sklaven aus Afrika.
Meine erste Insel, die wir in der Karibik anliefen, das war damals Haiti und Santo Domingo, von Columbus „Hispaniola“genannt. Dort gründete er seine erste Ansiedlung und scheiterte.
Jahrelang bin ich seinen Spuren gefolgt und lebte zwischen Wechselbädern der Gefühle. Oft Widerwille, einmal Sympathie, oft Bewunderung, einmal Hass, doch nie ließ er mich gleichgültig.
Er beschützte die Indianer vor seinen Männern, und zugleich verkaufte er die sanften Wilden für Gold. Gott und Gold danach strebten die beiden Seelen in seiner Brust. Immer wieder fragte ich mich, wer war er wirklich? Phantast oder Realist, Genie oder Scharlatan, Auserwählter oder Glücksritter, Heiliger oder Halunke?
Ich selbst sehe mich als ein Don Quichote, als ein Ritter von der traurigen Gestalt, aber als einer, der immer seinen Träumen folgt. Das fasziniert mich auch an Columbus. Er folgte seinen Träumen und fand das Paradies .
Das Jahr 1492 hat die Welt verändert und diese Veränderung findet noch heute statt.
Ich war an vielen Orten in der neuen Welt, in Santo Domingo – Haiti, in Kuba in Panama und auf vielen anderen Inseln, wo Columbus gewesen war. Spanien hat überall Blut, Leid und Tränen hinterlassen.
Überall in der neuen Welt begegnete ich den Geschichten von damals. Ob in Mexico oder Peru – und ich wurde manchmal traurig, traurig über die Zerstörung der Kulturen von den Inkas, Mayas und Azteken. Mehrere Male reiste ich nach Spanien, nach Portugal, und nach Genua, wo Columbus wahrscheinlich geboren wurde.
Ich besuchte Archive in Sevilla –Huelva-Cordoba und Malaga sowie Barcelona in Spanien.
Auch in Lissabon - Portugal, suchte ich nach Spuren, da, wo Columbus lebte, und wo er versuchte, den König für seine Pläne zu gewinnen.
Auch reiste ich in das Dominikanerkloster LA RABITA, in Spanienm wo Columbus einige Zeit verbrachte. Dort begann auch seine erste Reise in die neue Welt, mit seinen drei Schiffen der Santa Maria der Pinta und der Ninja. Ich habe mir die Nachbauten dieser Schiffe angeschaut, unvorstellbar mit solchen Nussschalen den Atlantik zu überqueren.
Ich stand einige Male am „Capo da Roca“, am westlichsten Punkt Europas in Portugal, und starrte wie Columbus hinaus auf den weiten atlantischen Ozean. Da draußen müssten sie zu finden sein, die Zauberwelten, die Märchenreiche, das Paradies. Wir alle suchen irgendwie nach einem Sanghri La, nach einem Paradies.
Es ist die Phantasie, es sind meine Träume, die mich unruhig machen, immer wieder hinaustreiben in die Welt, um Neues zu erleben. So sehe ich meine Verbindung mit Don Quichote und Christof Columbus.
Ich frage nicht, ob sich etwas rechnet, oder was für einen Sinn es hat, sich Gefahren auszusetzen. Es ist die Ferne, die mich ruft, Abenteuer, auch wenn es nur Windmühlen sind wie bei Don Quichote.
Ich habe einen Beruf, von dem ich finanziell lebe, und damit meine Familie erhalten kann. Aber ich habe auch eine Berufung, und deshalb bin ich auf der Suche wie der Ritter nach dem heiligen Gral.
Wie jede Reise mit dem ersten Schritt beginnt, so bestand auch der Ruhm von Columbus nicht darin, dass er angekommen ist, sondern, dass er abgefahren ist. Für mich ist das Leben eine Suche, eine Suche nach sich selbst und nach Antworten.
Und man kann sie finden, man muss nur Herz und Seele aufmachen, und versuchen, Mensch zu sein.