Ich heiße "YAYANUA" und bin eine Yanoama.

Ich heiße „YAYANUA“, ich bin eine Yanoama und lebe mit meiner Familie tief im Regenwald Amazoniens.

Dort, wo ihr weißen Menschen schwer hinkommt.

Dort im Wald sind wir unsichtbar für Euch, erst, wenn wir den Wald verlassen, könnt ihr uns sehen.

Wir bezeichnen uns als „Yanoama“- das bedeutet in unserer Sprache „Mensch“. Wir sind, Schmatari, Waiki, Sanema, Schirischana und Guajahbo. Aber wir sind nicht mehr viele.

Der Wald ist kleiner geworden. Ihr weißen Menschen habt uns verdrängt und viel von unserem Lebensraum zerstört.

Ihr sucht immer nach etwas, das uns nichts bedeutet-. Den gelben Stein, dafür seid ihr bereit, alles zu vernichten. Lange Zeit konnten wir uns vor euch verstecken, doch jetzt muss mein Volk viel Leid ertragen und darüber weinen.

Wir leben in großen runden Gemeinschaftshäusern. Wir tragen nur Schnüre am Körper und bemalen uns, ansonsten sind wir nackt. Alles was wir für unser Leben brauchen, gibt uns der Wald.

Die Yanomami leben in großen, kreisförmigen Gemeinschaftshäusern, die Yanos, Maloca oder Shabonos genannt werden. In manchen der Häuser leben bis zu 400 Menschen.

Der zentrale Bereich der Maloca wird für Aktivitäten wie Rituale, Feste und Spiele genutzt. Jede Familie hat ihre eigene Feuerstelle, wo sie tagsüber Essen zubereitet und kocht. Nachts werden Hängematten in der Nähe des Feuers aufgehängt, in denen die Familien schlafen. Das Feuer wird die Nacht über geschürt, um die Menschen warm zu halten.

Die Yanomami glauben, dass alle Menschen gleich sind. Die Gemeinschaften sind von einander unabhängig, es gibt keine Anführer. Entscheidungen werden im Konsens getroffen, teilweise in Folge von langen Debatten, bei denen jeder Mitspracherecht hat. Die Yanomami verfügen über ein enormes Wissen über die lokale Botanik und verwenden ungefähr 500 Pflanzen für Essen, Medizin, Hausbau und Gebrauchsgegenstände.

Sie versorgen sich selbst durchs jagen, sammeln und fischen, aber auch durch den Anbau verschiedener Feldfrüchte in großen Gärten. Kein Jäger isst das erlegte Wild allein, stattdessen teilt er es mit Freunden und Familie. Im Gegenzug bekommt er von anderen Jägern Fleisch.

Als während der 1980er Jahre bis zu 40.000 brasilianische Goldgräber in ihr Land drangen, litten die Yanomami sehr. Die Schürfer erschossen Yanomami, zerstörten viele ihrer Dörfer und schleppten Krankheiten ein. In nur sieben Jahren starben 20 Prozent der Yanomami.

Nach einer Welle nationaler und internationaler Entrüstung verurteilte ein brasilianisches Gericht fünf Bergarbeiter wegen Völkermordes. Zwei leisten eine Freiheitsstrafe ab, die anderen sind geflohen. Dies war einer der wenigen Fälle weltweit, in denen ein Gericht Menschen wegen Völkermordes verurteilte.

Das Eindringen von Goldgräbern auf das Land der Yanomami geht auch heute weiter. Die Situation in Venezuela ist sehr ernst und Yanomami haben durch den Goldabbau Vergiftungen erlitten.

Seit einigen Jahren sind sie auch wieder Ziel gewaltsamer Angriffe. Die Behörden haben bisher wenig getan, um diese Probleme zu lösen. In Brasilien haben die Indianer noch immer keine echten Besitzrechte an ihrem Land – die Regierung weigert sich, die Landrechte von indigenen Völkern anzuerkennen.

Viele einflussreiche Personen würden das Gebiet der Yanomami lieber verkleinern und für Bergbau, Viehzucht und Besiedlung zugänglich machen. Zudem hat das brasilianische Militär Baracken mitten im Gebiet der Yanomami gebaut.

Dabei kam es zu weiteren Konflikten und Soldaten vergewaltigten Yanomami-Frauen, von denen einige auch mit Geschlechtskrankheiten infiziert wurden. Man schätzt, dass noch immer mehr als 1.000 Goldgräber illegal auf dem Land der Yanomami arbeiten.

Sie schleppen Krankheiten wie Malaria ein, die für die Yanomami tödlich verlaufen können, und verschmutzen die Flüsse und den Wald mit Quecksilber. Viehzüchter holzen zudem das östliche Randgebiet ihres Landes ab.

„Ihr Weißen seid wie die Termiten, ihr kommt und fresst unseren Lebensraum.

Wir verstehen das nicht, ist doch dieser Wald für uns das Leben.

Ihr besitzt so viele Dinge, so vieles, das wir nicht brauchen. Yanoami sind Menschen- die friedlich sind, die nichts anderes wollen, als dass ihr unser Leben nicht zerstört.

Wir haben eure Städte gesehen, in eure Gesichter und Augen geblickt.

Wir sahen viel Einsamkeit und Traurigkeit. Ihr hastet und marschiert mit euren Maschinen immer weiter, so als würdet ihr alles um euch hassen. Wir verstehen das nicht, aber wir haben erkannt, dass ihr die Yanoami nicht liebt.

So haben wir uns zurückgezogen, wir werden auch kämpfen, wenn ihr uns bedroht. Ich bin eine Yanoami- und ich bin stolz ein Menschenwesen zu sein. Wenn der Wald stirbt- sterben wir auch- aber kurz darauf auch ihr.

So ist das- alles ist ein Kreislauf und alles ist miteinander verbunden.“

7
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
6 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

eigeneshirnistgoldwert

eigeneshirnistgoldwert bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:13

Herbert Erregger

Herbert Erregger bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:13

irmi

irmi bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:13

FerdinandK

FerdinandK bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:13

Hansjuergen Gaugl

Hansjuergen Gaugl bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:13

Thomas Herzig

Thomas Herzig bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:13

fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:13

4 Kommentare

Mehr von Herbert Erregger