Jetzt ist es passiert: Ich bin nicht mehr jungfräulich.
Lange habe ich mich dagegen gewehrt, doch gewisse Strömungen waren stärker.
Eigentlich ist meine Tochter schuld, sie schenkte mir einen Gutschein zum Vatertag. So habe ich überlegt, ich habe gegrübelt, doch sie sagte, das wäre cool und sie wolle einen coolen Papa.
Ich spreche jetzt von einem Tattoo. Doch wie sollte ich es nur angehen? Ablehnen, ein Tattoo, kommt nicht in Frage, nicht für mich, Blödsinn? Aber ich entkam nicht, ich musste es einfach tun, um eben cool zu sein.
Cool, vor den Freunden meiner Tochter, cool, vor meinem Chef, der mich wahrscheinlich für blöd erklärt. Aber, egal, der Termin war fixiert.
Doch was??
Ich sah Sternchen, Pusteblumen, Mickey Maus, Namen, Gesichter, Maori Tattoos, mystische Zeichen, Gesichter von Mama und Papa, vom Kind, von der Oma. Kreuze, Sprüche, Hexen, Schwerter, Monster- und- und - und.
Was tun?
So, dieses tibetische Mantra habe ich mir jetzt in die Haut gebrannt, damit jeder Chinese gleich sehen kann, dass mein Herz für die Freiheit schlägt.
Für Tibet.
Ein uraltes Mantra, das tagtäglich rezitiert wird. Das positiv wirkt, auf doch selbst, und auf alle Menschen die in deiner Nähe sind. Keine Esoterik – sondern jahrtausendealtes Wissen. Für Tibeter.
Ich liebe meine tibetischen Freunde, und unterstütze ihren Kampf um die Freiheit. Das ist mein Karma.
So ist das, und so einfach ist das.
Der Zirkel mit der Maßeinheit und dem Pentagramm- steht für die Freiheit des Denkens. Dazu habe ich einen Bezug – und das ist cool. So bin ich jetzt nicht mehr jungfräulich, sondern an der Hand genagelt.
Meine Tochter und ihre Freunde finden es mega-cool.
Manche werden mich für verrückt erklären- doch ich finde es auch cool. Es sind die kleinen Dinge, es sind die kleinen Schatten, über die man manchmal springen muss.
Es bereitet Freude, einfach die Freiheit zu fühlen.