Jimi Hendrix ist Moslem, und ein Kamel

Marokko. Es ist heiß, die Sonne brennt im Gesicht. So weit das Auge reicht nur Sand. Ich trinke Pfefferminztee, er ist heiß und süß , lindert aber meinen Durst, der immer grösser wird. Da vorne irgendwo, es flimmert vor meinen Augen ,ist vielleicht mein Ziel zu finden. Eselskarren und Kamele ziehen vorbei. Ich bin jetzt endlich dort gelandet , wo so mancher mich sowieso hinschicken wollte. „Sprichwörtlich in der Wüste“ In fünf Stunden bin ich von Marrakesch über das Atlasgebirge gefahren .Ein Abenteuer der besonderen Art.

Die Zeit ist in diesen Bergen stehengeblieben. Es gibt da eine geheimnisvolle Stadt am Rande der Wüste. Tausende Jahre alt. Die Tuareg zogen seit vielen Jahrhunderten auf diesem Weg von Timbuktu nach Marrakesch um zu handeln. „Ait - Ben -Haddou“. Wie Relikte aus längst vergangener Zeit erheben sich die Siedlungen der Berber mit ihren Wohntürmen aus dem Sand. Irgendwo bin ich mit meinem Auto falsch von der schmalen Asphaltstraße abgebogen, da war nur ein vergilbtes Schild “ Ben Haddu“. Aber da ist nur eine Steinwüste, ein paar Ziegen, doch sie kann ich auch nicht nach dem Weg fragen. Wie ein Geist steht auf einmal der Ziegenhirte vor mir, zerfetztes Gewand, ein Berbergesicht wie aus Karl Mays Geschichten. Seine Sprache war anders, unverständlich, aber er will meine Hose haben, denn seine ist nur ein Fetzen Stoff.

Zwei Außerirdische treffen da aufeinander, keiner kann sagen wo dieses Dorf zu finden ist.. Die Bodenplatte meines Fahrzeuges sagt mir immer wieder, da ist der falsche Weg, da bist du auf dem Weg ohne Wiederkehr. Das da ist etwas für Kamele , oder vielleicht für Rallye Paris Dakar wo man mit speziellen Fahrzeugen unterwegs ist. Wie kann man sich nur in dieser Einöde ohne Bäume verirren. So taste ich mit meinem Auto zurück, Meter für Meter, es kracht und ich weiß eine Panne ist da nicht wirklich lustig. Dem Ziegenhirten und seinen Ziegen ist es egal, für sie bin ich ein Geist, der verschwinden sollte. Meine Hose soll ich aber da lassen. Zeit ist da nicht wichtig, aber irgendwann stehe ich wieder auf der schmalen Asphaltstraße und habe das Gefühl in der Heimat angekommen zu sein. „Allah sieht alles“, heißt es da. So bin ich auf dem richtigen Weg gelandet, und nach einiger Zeit erhebt sich wie eine Fata Morgana der Hügel von Ben Haddu mit seiner Lehmstadt aus der Ebene. Arabische Händler umringen mich, und ohne es zu merken liegen zwei Schlangen um meinen Hals . Marokkanische Begrüßung, sie sind nicht giftig. Da ist sie diese alte Stadt, ich habe das Gefühl Darsteller in einem Bibelfilm zu sein. Ich bin auf einer Zeitreise, tausend Jahre zurück. Gleich wird mich Moses begrüßen. Verschachtelt sind die Lehmhäuser auf dem Hügel gebaut, wie eine Festung. Man spürt da die Vergangenheit. Ein junger Tuareg ladet mich auf einen Pfefferminztee ein. Es ist lustig zuzusehen wie er ihn zubereitet. Es ist eine Zeremonie. Wahrscheinlich soll ich einen Berberteppich kaufen, aber das habe ich nicht vor. Sein Kamel heißt „ Jimi Hendrix“ , sagt er mir . Na ja ich wusste immer schon das Hendrix ,dieser Ausnahme Rockmusiker nicht wirklich gestorben war .Da lebte er also weiter, weit ab von seinen Fans. Da ich keinen Teppich kaufen will , verwandeln sie mich in einen Tuareg. Im Nu bin ich äußerlich wie ein Wüstenbewohner gekleidet. Er hat seine Freude, immer wieder höre ich, Allah sieht alles“ Schön wenn Menschen lachen können. Da gibt es keine Zeit, keine Hektik, da gibt es überhaupt nichts , was wir immer glauben dringend zu brauchen. Man lebt da mit der Wüste, mit der Sonne und Nachts mit einem unglaublichen Sternenhimmel. So bin ich für kurze Zeit ein Tuareg geworden, und einer über den sie da lachen können. . Diese meine Geschichte , ist nur ein Hauch von vielen Erlebnissen in meinem Leben. Ich suche das Abenteuer, immer wieder von neuem und ich finde nur Freunde, die in meiner Seele weiter leben. Religionen kommen und gehen, was bleibt sind die Menschen, ist spüre da keine Feindseligkeit. Die Wüste lässt dich klein werden und du bist nicht mehr derselbe wenn du zurückkehrst;

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Kristallfrau

Kristallfrau bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:16:58

fischundfleisch

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Silvia Jelincic

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