Schon einmal von der Stadt Latakia gehört?
Aus Wikipedia: Latakia gilt als syrische Hauptstadt der Alawiten, obwohl in ihr eine sunnitische Bevölkerungsmehrheit lebt.
Eine große Minderheit sind syrisch-orthodoxe und syrisch-katholische Christen. Alle Religionsgruppen sind relativ liberal und geben der Stadt ein weltoffenes Flair. Latakia ist eine schöne Stadt am Mittelmeer.
Doch nun haben Unbekannte am Mittwoch bei einem Bombenanschlag mindestens zehn Menschen getötet. Dutzende wurden verletzt. Latakia gilt als Hochburg von Präsident Baschar al-Assad. Die größte Hafenstadt des Landes ist in dem vierjährigen Bürgerkrieg bislang weitgehend von Gewalt verschont geblieben. Jetzt aber gibt es beunruhigende Nachrichten aus diesem Gebiet. ICH möchte keine negativen Nachrichten in diesem Blogbeitrag verbreiten, darum geht es mir nicht. Zu viel Negatives, zu viel Unsinn, wurde schon gesagt und geschrieben. Wir haben jetzt Kriegsflüchtlinge und viele Wirtschaftsflüchtlinge und noch viele, die zu uns unterwegs sind.
Österreich und Deutschland, sowie Schweden leisten große Hilfe, nehmen viele Hilfsbedürftige auf, zeigen Herz.
Die Realität: Kriegsfüchtlinge sind jene, die die Ärmsten sind. Sie sind traumatisiert, sie haben oft alles verloren, sie benötigen dringend unsere Hilfe. Jetzt liest man diese Nachricht: 15 russische Transportflüge nach Latakia, bestätigen Amerika und Russland, jetzt dürfte der Krieg auch nach Latakia kommen.
Die russische Armee gerät in die Schusslinie der Rebellen in Syrien. In einem Video erklärt ein syrischer Rebellenkämpfer, dass Russland zum Feind erklärt wurde.
"Wir erklären heute, dass wir den Flughafen Latakia unter Beschuss nehmen, der sich in eine Basis für die russische Armee verwandelt hat. Unser Feind, die Russen, werden in Syrien keinen Frieden genießen", sagt der Mann. Das heißt, wenn jetzt diese Region fällt, dann sind zirka 1,5 Millionen Flüchtlinge unterwegs. Menschen, die Hilfe brauchen, und das sofort.
Menschen, die vor einem Krieg flüchten, Menschen die unsere Hilfe brauchen. Niemand kann flüchtende Menschen stoppen, denn es ist die Angst, die sie flüchten lässt.
Wir sollten uns vorbereiten, wir sollten wissen, was da kommen kann, was nötig ist, zu tun. Da kommt etwas auf uns zu, da hilft kein "Gutmenschen-Denken", keine Träumerei, sondern Politik, die einen Seiltanz, einen Balanceakt vollbringen muss.
Aber nicht nur die Politik.
Nein, ein jeder in unserem Land, jeder Bürger, jede Bürgerin muss nachdenken darüber, dass sich unser Leben, unsere Welt verändern wird. Es wird aber nicht immer einfach und friedlich vonstatten gehen.
Da kommen junge Menschen, meistens Männer zwischen 15 und 35 Jahren, die in einem System aufgewachsen sind, das eigene Gesetze kennt, eigene Gesetze, was das zwischenmenschliche Zusammenleben betrifft. Da ist die Religion wichtig, da sind Frauen nicht so wichtig. Da sind die Regeln anders, als in einer Demokratie, wie in Österreich oder Deutschland. Sind wir da alle vorbereitet?
Eines ist sicher, sie werden kommen, die Flüchtlinge, und wir können sie auch nicht abweisen.
Uns bleibt nur die Frage, wie werden wir damit umgehen? Was ist Menschlichkeit, und was ist Dummheit?
Wann ist Schluss mit lustig. Wann wachen wir endlich auf?
Im Moment sind wir mehr damit beschäftigt, uns gegenseitig moralisch kaputt zu machen.
Wenn wir aber diese Zeit vergeuden, die wir für die Vorbereitung noch haben, dann kann es grauslich und unmenschlich werden.
Niemand will das, glaube ich jedenfalls, aber mir kommen auch gewisse Zweifel.