Kennen Sie das auch, man hört ein Lied, einen Song zB. im Radio und es kommt die Erinnerung?

Gewisse Gefühle, wie man sie einst gefühlt hatte, als dieser bestimmte Song für einen irgendwie wichtig war. Mir persönlich ergeht es manchmal so. Gewisse Songs, gewisse Lieder, erzählen mir eine Geschichte.

Eine Geschichte aus der Vergangenheit, Momente, die mich bewegt hatten. Manche dieser Lieder erzählen von Menschen, die man geliebt hat, mit denen man diese schönen Momente erlebt hat, die letztendlich unser Leben ausmachen. Es gibt sicher wenige Menschen, die sich ein Leben ohne Musik vorstellen können. Musik, die verzaubert, die nachdenklich und besonnen macht. Musik, die aufrichtet, die Kraft gibt.

Große Musiker sehen sich oft nur als Vermittler, als Wesen, denen es möglich war, eine kosmische Quelle zu öffnen, und zum Fließen zu bringen. Das ist dann die Musik, die uns trägt, und die unser Leben so bereichert. Das ist keine sogenannte Esoterik, keine Einbildung. Musik ist ein Teil unseres Lebens, etwas, das uns immer wieder zeigt und fühlen lässt, dass es sich lohnt, zu träumen. Das etwas unser Seelenleben bewegt, das nicht materialistisch, nicht angreifbar und nicht wirklich erklärbar scheint. Für mich sind das oft gewaltige Strömungen, die das Gefühl und Seelenleben beeinflussen können.

So ein Lied dauert oft maximal drei bis vier Minuten, oft sind es auch nur kurze Momente, die mich aber weit weg entführen können. Sie entführen mich für kurze Zeit in eine Fantasie voller Bilder, die den Augenblick verändern können. Solche Momente sind wie eine kleine Botschaft, eine Botschaft gemischt aus glücklichen und unglücklichen Ereignissen, die mich aber geformt hatten.

Auch wenn es nicht immer angenehm war das Leben, man kann aber auch aus solchen kleinen Ereignissen, kleinen Gefühlen und Stimmungen etwas Besonderes formen. Wie schön war dieser Song damals, und manchmal hatte man ihn einem geliebten Menschen gewidmet. Diese Liebe hat sich vielleicht verändert, ist auf leisen Sohlen gegangen, ist gescheitert am realen Leben, aber dieses Lied der Erinnerung ist geblieben.

Manchmal sollte man sich auch bewusst etwas Zeit nehmen, um zu lauschen. Nicht nur auf die Musik, sondern auch auf das leise Rufen des Herzens und der Seele. Man hat es nicht bemerkt, oft kam es langsam und schleichend, und man hat das Hören, das Stillsein verlernt. Alles war hastig und unruhig geworden, bis dann vielleicht irgendein Lied erklang. Und da waren auf einmal Gefühle, die man vergessen hatte. Es ist so einfach.

Immer wollen wir das Besondere, das Einzigartige, das große Glück, den höchsten Gewinn im Leben erreichen. Sicher ist es legitim nach dem noch „Mehr" zu streben. Aber wie viele scheitern, sind innerlich traurig und resignieren. Dann erklingt auf einmal gerade so ein Song, er kommt von irgendwo, vielleicht trägt ihn auch der Wind an das Ohr heran. Das sind dann die Augenblicke in denen man fühlt, dass da etwas Besonderes ist.

Es wird bewusst, dass man fast vergessene Gefühle hat, das man sich mitteilen kann, dass es viele gibt, die suchen. Irgendwie ist dann so ein Lied wie ein Leuchtturm, ein Licht, das dich zurückgerufen hat aus dem stürmischen Meer des Lebens.

Und auf einmal ist da dieses Gefühl, das man doch angekommen ist, man hat gelernt aus den vielen Stürmen des Lebens. Nichts ist umsonst, nicht die Liebe, die nicht erwidert wird, nicht die Suche nach dem Sinn, nicht die Schmerzen, nicht die Tränen, die man einmal geweint hat.

Na ja, da war auf einmal dieser Song, dieses Lied, das ich einmal gehört hatte. Jetzt wusste ich auch, was ich mir damals selbst versprochen hatte. Immer wenn ich es höre, werde ich träumen.

Träumen von der Liebe, vom Leben, vom Glück und von der Gewissheit, dass sie existiert, die Liebe meines Lebens.

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Herbert Erregger

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