Sharm el Sheikh -oder Ägypten ist in der Nähe

Wer gerne im Meer taucht oder schnorchelt, oder auch nicht, der ist da gerade richtig. Sharm el Sheik, Urlaub am Roten Meer, auf der Halbinsel Sinai, dort, wo der alte Moses von Gott seine Steintafeln, nämlich die 10 Gebote, erhalten hatte.

Dort findet sich heute der ehemalige Caorle- und Bibione-Urlauber wieder, der sich sagt, "jetzt leiste ich mir auch einmal etwas Besseres." Magic Life und anderes bietet Cluburlaub vom Feinsten. Hurgadha dasselbe. Willkommen in Ägypten. Na ja, sagen wir Ägypten ist in der Nähe.

Wer seinen Club niemals verlässt, könnte auch in Bad Schallerbach gewesen sein, wenn es dort dieselbe Anlage gäbe. Aber seien wir jetzt nicht so ironisch, jeder freut sich auf seinen Urlaub. Sharm el Sheik ist viel Wüste und eine riesige Baustelle. Überall stellen die ehemaligen Erbauer der Pyramiden neue, ähnliche Monumente auf wie damals, heute aber für Touristen. Hotels mit Säulen, Hotels wie Pyramiden, Hotels wie aus 1001er Nacht. Wenige Touristen suchen da den Kulturaustausch.

Das ist Las Vegas von Ägypten. Staunend stehen die Wanderarbeiter aus dem restlichen Ägypten vor diesem Ort, den sie erschaffen, für Gäste aus dem Westen. Dort, auf dem Sinai, arbeiten nur Männer, man findet keine ägyptischen Frauen. Die sind irgendwo zu Hause, wie die übrige Familie, und warten auf das Geld, das ihre Männer von dort nach Hause bringen.

Das ergibt auch eine Chance für die Gäste aus dem Westen, die Ägypter bieten viele Kamele für eine Ehefrau, die verkauft wird. Verlässt man seine gesicherte Clubanlage, trifft einen nicht nur der Hitzeschlag, sondern man überschreitet auch die Grenze von West und Ost, von Reich und Arm. Vorausgesetzt man schaut mit offenen Augen. Da schuften die ägyptischen Arbeiter bei 40 Grad Hitze auf den Baustellen. Geschlafen wird auf dem Boden oder auf den Ziegeln.

Dazwischen pfeift der Wind der Wüste. Mit großen Augen blicken die Arbeiter in eine Welt, die da vorbeigeht. Fremde Männer und Frauen, und alle haben rote Gesichter von der Sonne und schleichen ängstlich vorbei. So richtig funktioniert da nur der Kulturaustausch in der Hotelanlage. Ägypter sind freundliche Helferleins, überall wird serviert und geputzt und freundlich gelächelt. Jeder Gast soll das Gefühl haben, ein kleiner Pharao zu sein, wenn er fleißig Euro verteilt. Naama Bay darf man auch nicht vergessen. Das Vergnügungsviertel Lignano oder Caorle mal fünftausend.

Es leuchtet und glänzt und es gibt ein Hard Rock Cafe. Schon mal Wasserpfeife geraucht? Bedient wird man von Beduinen, von Männern natürlich. Kaufen, handeln, kaufen, Markenware zu Sonderpreisen. Georgio Armani, Dolce & Garbana usw. Alles gibt es, aber man muss handeln und lächeln. Naja, am Ende kauft man dann eben doch und ist irgendwie glücklich. Hereingefallen, Fremder. Ägypter wollen auch ihren Spaß, aber sie lächeln und sind freundlich. Das Rote Meer darf man nicht vergessen.

Im Sommer heiß wie eine Badewanne, aber es gibt noch ein paar Korallenriffe – noch. Irgendwo weit draußen. Da wird man in Zukunft wohl aufpassen müssen, viele Jäger sind des Hasen‘s Tod. Wäre schade, aber nicht so schlimm, im Club und im Swimmingpool nicht bemerkbar. So ist das hier in Sharm el Sheik, oder Hurgadha.

Braungebrannte Touristen und die Neuankömmlinge, die noch weißen Touristen. Gesichter begegnen sich dann beim An- und Abflug auf dem neuen Flughafen.

Die einen verlassen wehmütig ihren fast ägyptischen Urlaubsort, da ihr Urlaub zu Ende geht, und die anderen, die Neuankömmlinge, schauen entsetzt hinaus, aus dem klimatisierten Flughafen, denn da draußen ist nur Wüste.

Ängstlich sehen sie aus den Busfenstern, winken dem ersten Kamel zu, und sind erleichtert, wenn sie dann den klimatisierten Hotelbreich betreten. Geschafft, ahnen aber nicht, dass Ägypten sowieso ganz wo anders ist.

Egal, Hauptsache Urlaub, und sehr billig auch noch.

Caorle und Bibione in Italien ist da ja schon teurer. Cool gemacht.

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