Ich bin selbst schon viel gereist, als Tourist, als Abenteurer, als kleiner Entdecker, als Urlauber.

Manchmal habe ich auf diesen Reisen ehrliche Gastfreundschaft erfahren. Meistens aber war man einfach die reiche Melkkuh. Wirkliche Gastfreundschaft, die muss man schon suchen, meistens geht es aber um das Geld des Fremden, der da kommt.

In Peru, Südamerika zum Beispiel, habe ich als Europäer immer versucht zu erklären, dass ich nicht reich bin. Dass die Hälfte meines Gehaltes oft für Miete draufgeht, für Essen und sonstiges.

Doch sinnlos, ich war reich. Ich war ja auch mit einem Flugzeug gekommen- und konnte mir das leisten. Das ich oft lange gespart hatte für so eine Reise, war nicht erklärbar. Ich war reich.

Dieses Denken von den oft armen Einheimischen, ist ja oft noch verständlich. Dagegen sind wir Touristen oft wirklich reich. Doch ich weiß nicht, wie es Euch so ergeht, ich wehre mich gegen das allgemeine Touristen Abzocken in vielen Ländern. Wie die Hyänen lauern oft Händler, vor allem in arabischen Ländern, auf die Beute Tourist.

In Istanbul kaufte ich mir auf intensives Drängen eines Händlers , einmal eine handgemachte Flöte. Fünf Minuten später, hatte man sie mir schon wieder geklaut. Oder in einem Bus in Südamerika, musste ich drei Kilo Bananen, und zwei Laibe Brot kaufen, um etwas zu bekommen. Ich habe es dann im Bus verteilt, war zumindest witzig.

Doch ich hasse es, wenn man versucht, mich festzuhalten, zu überreden etwas zu kaufen.

„Chefe“ gut Preis, Gringo alles echte Ware, kaufen- Billiger , billiger- komm herein- nur schauen muss nix kaufen“

Von Ägypten habe ich seit fast zehn Jahren, eine riesige Flasche Parfüm zu Hause. Der Händler damals , zog mich und meine Frau in den Laden. "Brauchst nix kaufen Mister, nur probieren. Komm herein mache Tee, gut Freund.

Jetzt habe ich dieses Wunderparfüm seit zehn Jahren. Der Händler sagte, auch Omar Sharif und Bill Clinton verwenden es. Na super: Übrigens meine Frau hat auch so eine Flasche.

Na ja, solche Begebenheiten sind ja noch witzig. Aber ich hasse es einfach, wenn man irgendwo als Tourist auftaucht, und gleich das Drei. bis Vierfache oder mehr bezahlt, als ein Einheimischer. Vor allem wenn man es bemerkt. Ich mag auch nicht, wenn man dann über die Touristen lacht, und sie nur als Melkkühe betrachtet.

Manchmal habe ich schon Gespräche verstanden, ohne dass es die Einheimischen bemerkten, die waren nicht wirklich gastfreundlich. Sicher gibt es auch weniger Abzockerei, und manchmal auch den Hauch einer Gastfreundschaft. Aber das Geld hat vieles zerstört auf unserer Welt.

Natürlich gibt es Touristen, die noch immer wie die Kolonialherren von damals auftreten. Die glauben, sie haben das Land und die Einheimischen mit ihrem Urlaubsgeld gleich mit gekauft.

Das ist die andere Seite.

Sehr unangenehm können auch oft kleine angelernte Kinder sein, die betteln, oder dir irgendetwas verkaufen wollen. Die sich richtig an dir festhängen und nicht lockerlassen.

Das Schlimmste sind dann Touristen, die mit Kleingeld und Bonbons um sich werfen.

Nicht wirklich förderlich. Handeln, das muss einem liegen, es kann auch lustig sein. Aber alles mit Maß und Ziel.

Viele Touristen mussten auch oft hart arbeiten, um sich diesen Urlaub leisten zu können. Niemand sollte einen Gast nur als Melkkuh sehen. Leider wird das noch schlimmer werden

Man kann als Reisender nur versuchen, Touristenzentren zu meiden. Bazars und Märkte ohne Furcht betreten, und freundlich aber bestimmt Aufdringlichkeit ablehnen. Sicher wollen all die Händler auf der Welt auch leben, aber man kauft, weil es gefällt, man kauft, weil man glaubt der Preis ist ok.

Wenn das nicht so ist, dann entsteht Feindschaft und Abneigung auf beiden Seiten. Das ergibt dann Vorurteile, die zu einer Ausländerfeindlichkeit werden können

Das muss nicht sein. Was gibt es Schöneres als zu reisen, sich auszutauschen, fremde Waren erwerben, und innerlich bereichert wieder nach Hause zu kommen?

Überall gibt es Betrüger, in jedem Land, aber man muss aufpassen, deshalb sind nicht alle Einwohner dieses Landes schlecht.

Das sollte wieder gelebt werden, von den diversen Einheimischen , und den Touristen, ganz gleich in welchem Land der Erde.

Vielleicht ist das aber auch nur ein Wunschtraum von mir?

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