Der Marsch der Würde. Derzeit marschieren Menschen in Spanien, die genug haben von der Ausbeutung, die genug haben von der Unterdrückung, marschieren für die Würde des Menschen bis in die Hauptstadt nach Madrid. Sie wollen zeigen, dass jeder eine gewisse Anerkennung und Würde verdient.
Man kann uns alles nehmen, aber die Würde des Menschen ist unantastbar. Diese Leute marschieren für ihre Kinder, die keine Arbeit haben und dadurch auch keine Zukunft, weil Politiker und Großkonzerne damit spielen. Was aber ist die Würde der Menschen? Menschenwürde ist ein Begriff, der für bestimmte Grundrechte und Rechtsansprüche des Menschen steht. Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie ist zu achten und zu schützen, das ist die Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
Doch was ist sie genau, kann man sie definieren, ist Würde etwas Greifbares, etwas, das man besitzen und weitergeben kann? Überall, wo man hinsieht, wird betrogen, gelogen und manipuliert. Wir alle sind nur mehr Schafe im großen Spiel der Konzerne. Kauf, friss Vogel oder stirb. Viele der Astronauten, die um unsere Erde kreisten, erzählten von der Schönheit unseres Planeten. Der blaue Planet im unendlichen Schwarz des Universums. Wir Menschen halten uns für das höchste der sogenannten Schöpfung. Intelligenz beurteilt natürlich nur durch uns selbst, befähigt uns zu dieser Erkenntnis.
Mit dieser Erkenntnis gehen wir durch unser Leben. Wir formen und planen, wir verändern und spielen göttliche Allmacht, und wir wissen immer was wir tun, so glauben wir jedenfalls. Wir haben Hirn und Herz, Hirn zum Denken, Herz zum Fühlen. Und wir haben die Überzeugung, das höchst entwickelte Wesen dieser Welt zu sein. Hirn und Herz – eine Kombination, die in der westlchen Konsumwelt jedenfalls wenig bis oft gar keine Verbindung mehr hat. Wir leben in einer Zeitepoche sozusagen wo nur Hirn gefragt ist und da hauptsächlich der Speicherbereich "wie werde ich schnell reich und glücklich."
Wir leben, so glauben es viele, hier im Westen im Paradies, in einem Konsumschlaraffenland. So werden munter Karriereziele gebucht. Vorwärts, positiv denken – denken mit Hirn und nicht mit dem Herzen. Jetzt haben aber einige negative Ereignisse unsere heile Welt erschüttert. Viele Menschen beginnen dadurch wieder auf ihren Herzschlag zu hören. Es klopft und es tut weh. Das Hirn will verdrängen, es will so weiter tun in einer Idylle, die es eigentlich nie gab. Wir haben sie uns nur vorgemacht. Die Idylle vom ewigen Wachstum, die Idylle, wo man schnell reich werden kann, mit geringem Einsatz, aber mit genügender Brutalität. Brutalität, die versteckt hinter schönen Gesichtern und Kleidung agiert. Was macht uns jetzt aber wirklich zu Menschen, als die wir uns letztendlich doch alle bezeichnen?
Ist es die Karriere, der Erfolg, viel Geld, viel Besitz, viel Macht, viel Wissen, viel Einfluss, vielleicht unsere Religion???? Viele Fragen, Fragen tun weh, man merkt es oft, wenn Kinder fragen, noch unbefangen, noch unwissend, noch unschuldig. Sie fragen mit dem Herzen. Berechnung die kommt erst viel später, dann, wenn man anfängt, über gebückte Rücken vorwärts zu springen. Was aber ist Bestimmung, was Glück, was selbst gemacht? Tatsache ist, dass wir Menschen mit verschiedenen Vorrausetzungen geboren werden und leben. Machen wir uns doch einmal auf die Suche in der sogenannten zivilisierten Welt nach dem Begriff „Menschlichkeit“.
Ein Begriff, der leider gerade ausstirbt, sowie das Herz und die Gefühle. Das dritte Jahrtausend hat erst begonnen, und wir haben schmerzlichst erkennen müssen: Ws wird das Jahrtausend der Veränderungen sein. Es wird wieder mehr im Zusammenleben nötig sein, als nur hirnlos Mensch zu sein.
Der Herzschlag unserer Erde wird immer lauter werden, sollten wir es überhören, oder nicht hören wollen, so werden wir zwar mit viel Hirn, aber letztendlich dümmer als die Dinosaurier aussterben. Außerirdische Besucher, sollte es sie geben, werden dann fragen, was oder wer waren diese Wesen, die sich als Menschen bezeichneten?
Vergessen wir nicht, das letzte was wir einem Menschen nehmen können, bevor auch dann die Hoffnung stirbt, das ist seine Würde.