Diese Woche kam es zu einem geheimen Treffen zwischen den ehemaligen VP-Finanzministern Josef Pröll, Maria Fekter und Michael Spindelegger. Ort war der 17. Stock der Raiffeisenzentrale am Wiener Donaukanal mit Rundumblick.
Pröll: "Ich weiß gar nicht, was die Aufregung um die Hypo soll. Bankengeschäfte sind eine komplexe Angelegenheit, und wenn nicht einmal unser geschätzter Ex-Kollege Grasser seine eigene Stiftungskonstruktion durchschaut haben will, kann man von mir nicht verlangen, dass ich bei der Hypo den Überblick hab. Dazu hab ich ja Experten. Im Übrigen komm ich aus der Landwirtschaft, und was haben Milchquoten mit Budgetzahlen und Eigenkapital zu tun?"
Fekter: "Da geht's mir genauso. Ich komme zwar aus der Schotterbranche, aber mit soviel auf einmal hatte ich noch nie zu tun. Die Milliarden verschwimmen dir vor den Augen."
Spindelegger: "Und ich erst. Der Sprung vom Außen- zum Finanzminister ist ein großer. Als Diplomat bist du es gewohnt, zu reden, zu reden und zu reden, ohne auch nur irgendwas zu sagen, und als Finanzminister hast du es plötzlich mit einem Zahlenfriedhof zu tun, der dich unter sich begräbt."
Pröll: "Eben, und die Leute sollen sich nicht wegen der 17, 18 Milliarden Euro, die da verbrannt wurden, aufpudeln. Umgerechnet auf den Bürger sind das knapp 5000 Euro, wirklich Peanuts, für die ich meiner Frau nicht einmal einen Kleinwagen kaufen kann."
Fekter: "Jetzt wird unsere aufopfernde Arbeit für Österreich durch den Schmutz gezogen. Man kann unsere Leistung nicht an der Hypo aufhängen. Wieviele Stunden habe ich mit meinen Finanzministerkollegen in Brüssel versoffen, alles im Dienste der Finanzen in unserem Land."
Pröll: "Ich sag euch, den Nationalbank-Gouverneur Nowotny dürfen wir nicht aus der Verantwortung lassen. Ich habe ihn nicht ohne Grund damals als Berater engagiert. Für was haben wir die Nationalbank? Nowotny konnte im Fernsehen den Menschen da draußen die kompliziertesten wirtschaftlichen Dinge so überzeugend erklären, dass die ihm alles glaubten, ohne auch nur ein Wort verstanden zu haben. Aber man hat mich gewarnt, wenn schon einen Gouverneur, dann lieber den Schwarzenegger, der hätte den besseren PR-Effekt gehabt. Tja, im Nachhinein ist man immer klüger."
Spindelegger: "Jetzt haben wir unverdientermaßen nicht nur die schlechte Nachred', sondern auch die Medien im Gnack'. Mizzi, Josef, ich sag, euch, das Leben ist ungerecht."
Pröll: "Wir müssen akkordiert handeln. Am besten, wie bleiben auf Tauchstation, weil alles, was wir sagen, gegen uns vernwendet werden kann."
Fekter, blickt über die Wiener Stadt: "Hast recht, Sepp, wir sollten einfach über den Dingen stehen, alles fließt."