Der ehemalige Innenminister hat also heute seine Strafe angetreten und sitzt in Wien-Simmering ein. Harte Zeiten für einen harten Hund. Strasser muss dies zumindest ein halbes Jahr lang tun. Dann könnte er, wie Hannes Kartnig erfolgreich vor ihm, die Fußfessel beantragen. Davor muss ernsthaft gewarnt werden. Strasser könnte solcherart zum Nachahmungstäter werden. Was ist, wenn der Ex-Caput der Polizei anstatt zu Hause in seinen Filzpantoffeln gefesselt vor dem Fernsehschirm zu sitzen, sich in einem Nobelrestaurant mit verdeckt recherchierenden Journalisten trifft, um endlich allen beweisen zu können, dass er nur zum Schein auf Bestechung eingegangen ist? Ist es der Öffentlichkeit argumentierbar, dass sich Strasser möglicherweise geheim mit Nachfolgerin Mikl-Leitner trifft, um die einstige Vergabe des Blaulicht-Funknetzes in neuem Licht erscheinen zu lassen? Vielleicht kommt Strasser, der Abwechslung nicht abgeneigt, gar auf die Idee, bei einem Cobra-Sonderein satz in einem Flüchtlingsheim aktiv mitzumischen? Eben, geht ernsthaft mit Ernst um. Und mit der Fußfessel. Auf dass das gemeine Fußvolk nicht das Vertrauern in die Justiz verliert.