Die Innung der Augenoptiker (gibt's eigentlich auch Nasen-und Ohrenoptiker? Ich dachte immer, Optiker genügt) hat heute die Jäger zu einer regelmäßigen Augenuntersuchung aufgefordert. Ich halte das für eine prächtige Idee. Erstens habe ich zur Jagd ungefähr so eine enge Beziehung wie Zentralafrikaner zu Schnee in den Alpen. Zweitens muss für die notleidende Branche der Augen-Augen-Optiker-Optiker ein einträgliches Zusatzgeschäft noch allemal drinnen sein. Merke: Kleinbetriebe sichern unsere Arbeitsplätze. Und drittens - das ist wohl der wichtigste Punkt - haben die P.T. Jäger in letzter Zeit zu oft Tiere mit Menschen verwechselt, weshalb es zu sehr bedauerlichen Jagd-Unfällen gekommen ist und Schussopfer auf der Intensivstation gelandet sind (noch Glück gehabt!). Das Argument der Jägerschaft, es ist selbst schuld, wer im Gehölz Jägern vor die Schrotflinte taumelt, kann ich nicht nachvollziehen. Apropos taumeln. Schlecht sehen, ist natürlich auch bei der Jagd ein erhebliches Defizit. Des öfteren soll es aber auch vorkommen, dass Jäger nicht nur reichlich Munition, sondern auch Flachmänner mit sich führen. Diese, voll mit Weinbrand, aber keineswegs bis zum Jagdende, links und rechts um die Brust geschnallt, sollen, so hört man, den angenehmen Nebeneffekt haben, wie eine kugelsichere Schußweste zu wirken, weil es bisweilen vorkommen kann, dass sich Jäger auch untereinander in die Schußlinie kommen. Angebracht wären also nicht nur Augenkontrollen, sondern auch unangemeldete Alko-Kontrollen in Jagdgebieten. Die könnten von der Sondereinheit Cobra durchgeführt werden, weil diese Spezieleinheit der Polizei zwischen Geiselnahmen in Bankfilialen oft lange "Stehzeiten" hat.
Also liebe Jäger, nichts für ungut. Aber Ihr werdet ja Verständnis haben, dass Sicherheit unbedingt Priorität hat, und Menschenleben vor jenes der Fasane, Rehe und Hirsche geht. Glück auf, äähh, oder wie man bei Euch, glaube ich sagt: Weidmanns- und Weidfraus-Heil.