Seit geraumer Zeit wird Bahnchef Christian Kern als politische Zukunftshoffnung der SPÖ und Faymann-Nachfolger genannt. Kann Kern nicht schaden, wenn ihn heute "Die Presse.com" auch als möglichen OMV-Chef in Spiel bringt. Zwei Alternativen, von denen der ÖBB-Generaldirektor erstere ausschließen sollte. Nicht, dass Kern als politische Führungskraft eine schlechte Figur abgeben würde - ganz im Gegenteil, er würde Faymann wohl schnellstens vergessen lassen. Mit einer Rochade von einem Top-Job in der Wirtschaft in die Politik verschlechterte sich aber sowohl die persönlich-privaten (weniger Freizeit), als auch finanziellen Aspekte für ihn deutlich.
Als OMV-Chef wäre Kern zweifellos ein Gewinn. Denn eines steht fest: In der langjährigen und wechselvollen Unternehmensgeschichte der Österreichischen Bundesbahnen sind lediglich zwei Spitzenmanager mit außergewöhnlichen Leistungen aufgefallen: Helmut Draxler und eben Christian Kern. Beiden, der SPÖ nahestehenden, Managern ist es gelungen, betriebswirtschaftlich gute Ergebnisse einzufahren und die Bahn aus negativen Schlagzeilen rauszuhalten.
Als möglicher OMV-Chef käme Kern auch sein Vorstandsjob bei der Verbundgesellschaft zupass. Fundierte Erfahrungen im Energiesektor hat er demnach vorzuweisen. Problematisch nur, weil Kerns Wechsel zur OMV bei den ÖBB ein großes und nicht leicht zu schließendes Loch reißen würde. Oder scharrte da schon jemand in den Startlöchern?