Der Bericht zum Hypo-Debakel spricht eine deutliche Sprache: Bundes- und Landespolitik haben total versagt. Und wie reagieren die Volksvertreter darauf? Ein klares Eingeständnis, beim Handling der Problembank Hypo völlig gepatzt zu haben - diese Worte kommen keinem Politiker auch nur ansatzweise über die Lippen. Routiniert wird da auf jede Journalistenfrage relativierend gekontert. Ja, aber, Sie müssen auch sehen, dass.....im nächsten Halbsatz........man muss das im Kontext sehen.....aus heutiger Sicht sieht das etwas anders aus...so steht das nicht in dem Bericht....das ist Ihre Interpretation....und so fort. Einfach erbärmlich, diese selbstschädigende Verteidigungsstrategie.
Neben dem zweistelligen Milliardendebakel für uns Steuerzahler ist ein Punkt im Resümee der Kommissionsvorsitzenden Griss erschütternd: Dass sich nämlich die Politik nur an der Öffentlichkeitswirksamkeit, also am möglichen Medienecho orientiere, aber keine Sachpolitik verfolge. Genau diese könnte man aber von von einer Regierung doch verlangen. Das ist ein Armutszeugnis für die Politik.
In dieses Bild passt auch die mühselige Aufarbeitung des Stimmendesasters des SPÖ-Parteivorsitzenden Werner Faymann beim letzten Parteitag. Und es sind just jene Spin-Doktoren (Josef Kalina, Karl Krammer) ehemaliger Bundeskanzler, die damals die Öffentlichkeitsarbeit strategisch ganz nach dem Wlllen des Wählervolkes ausrichteten, den Bürgern also nach dem Mund redeten, heute aber genau dies bekritteln.