HC Strache wurde an diesem Wochenende beim Parteitag der Wiener FPÖ mit 99,23 Prozent als deren Obmann und Spitzenkandidat für die Landtagswahlen in Wien im nächsten Jahr bestätigt. Grund zur Freude für den gelernten Zahntechniker, der schon ganz anderen Kalibern als Häupl und Vassilakou die Zähne gezogen hat und neuerdings Putin als großes politisches Vorbild hat? Mitnichten. Strache hatte eigentlich auf 102 bis 103 Prozent der Stimmen gehofft, doch dieses Ziel aus unerfindlichen Gründen knapp verfehlt. Eine erste Ursachenforschung mit seinem rabiaten Generalsekretär scheiterte daran, dass Strache seinen Taschenrechner vergessen hatte und sein Generalsekretär die Rechenfunktion auf seinem Handy partout nicht finden konnte.
Vor allem angesäuert ist Strache von dem Ergebnis, ist es doch nur eine Spur besser als jenes des neuen ÖVP-Obmanns mit 99,1 Prozent, den Strache nur um eines beneidet: um dessen Glorifizierung als Django. Ein Pseudonym, das Strache gerne selber verwenden würde, sieht ER sich doch als Spezialist für Brutalität und als legitimer Nachfolger des Franco Nero.
Beim Kirmes der Wiener FPÖ wählten 388 Delegierte den rechten Recken zu ihrem Häuptling, drei aber nicht. Das wurmt Strache, und deshalb hat er eine interne Sonderkommission, die sich aus einer Handvoll erlesener Burschenschafter rekrutiert, beauftragt, diese drei Verräter auszuforschen. Sie sollen zur SPÖ abgeschoben werden.
Den Delegierten des Wiener Parteitags jedenfalls, die ihrem wiedergewählten Obmann Laying Ovations bereitet haben - ja das ist Demut, einfach vor Strache flach hin legen und zu ihm aufschauen - verprach er bis zum letzten Schmiss und bei Bedarf auch mit Farbbeuteln um den Bürgermeistersessel zu kämpfen, koste es was es wolle. Ja, so markige Worte kommen beim Fußvolk gut an. Dutzende Delegierte sollen daraufhin in Tränen ausgebrochen sein und an Ort und Stelle Strache testamentarisch mit ihrem Nachlass bedacht haben.