Sie war Schmiergeldbotin für Jörg Haider beim korrupten Kärntner Seenverkauf. Sie stellte Scheinrechnungen in Höhe von 800.000 Euro, die in die Parteikassen von FPÖ/BZÖ flossen. Dies hat die niederösterreichische Landesrätin Elisabeth Kaufmann-Bruckberger auch gestanden - doch an Rücktritt denkt sie nicht. Das eine habe doch nichts mirt dem anderen zu tun - auch eine Logik, wenn auch eine verquere.
Kaufmann-Bruckberger ist schon durch ihre politische Wandlungsfähigkeit aufgefallen. Das farbenprächtige Chamäleon hat schon die Parteien FPÖ, BZÖ und Team Stronach durchlaufen, sich danach von ihrem Mentor losgesagt und firmiert jetzt politisch eigenständig mit dem Team NÖ. Alle Achtung, viele politische Alternativen gibt es da nicht mehr. Oder doch?
Dass Kaufmann-Bruckberger - und mit ihr das Team NÖ, dem aufgrund der Proporzregelung in Niederösterreich nach dem letzten Wahlergebnis ein hochdotierter Landesratssessel zustand - sich dem Rücktritt des für Asylfragen verantwortlichen Regierungsmitglieds verweigern, ist ja aus deren Sicht noch irgendwie nachvollziehbar, wenn auch nicht gut zu heißen.
Dass ÖVP und SPÖ sich allerdings im NÖ Landtag geschlossen hinter Kaufmann-Bruckberger gestellt haben und der Rücktrittsaufforderung von FPÖ und Grüne nicht gefolgt sind, wirft ein bezeichnendes Sittenbild auf die politische Kultur und vor allem eine Frage auf: Warum geben ÖVP und SPÖ der Landesrätin des Team NÖ Rückendeckung? Läuft hier wieder mal ein politisches Gegengeschäft mit den mächtigen des Landes? Oder plant Kaufmann-Bruckberger mit ihrem Team gar an die niederösterreichische ÖVP anzudocken?
Um schlüssige Antworten wird gebeten.