Wenn die neue griechische Regierung unter Alexis Tsipras jetzt Extrawürschteln für ihr marodes Land von der EU fordert - mich wundert's nicht, vielleicht hat sich der griechische Premierminister ja Anleihe bei seinem ungarischen Pendant Viktor Orban geholt. Der linke Tsipras und der rechte Orban - beiden tanzen der EU gehörig auf der Nase rum. So geht man mit seinen Partnern nicht um.

Seit vielen Monaten macht Schüssel-Freund Orban in seinem Land, was er will. Zuerst die Bankensteuer für ausländische Kreditinstitute, wovon österreichische Kreditinstitute besonders betroffen sind. Dann die kalte Enteignungen landwirtschaftlicher Flächen, die österreichische Bauern in Ungarn bewirtschaften. Und jetzt die neue "Aufsichtssteuer" für ausländische Handelsbetriebe in Ungarn, die sechs Prozent ihres Umsatzes als Obolus an den Staat abliefern sollen.

Nun hält sich mein Mitleid mit Banken grundsätzlich in Grenzen, die Mehrbelastungen bekannterweise umgehend an ihre Kunden abzuwälzen pflegen. Auch für die großen, multinational agierenden Handelsketten zerdrücke ich wirklich keine Träne. Sowohl Spar als auch Rewe sind schon zu saftigen Pönalezahlungen wegen unerlaubter Preisabsprachen hierzulande verdonnert worden, deren Rechnung wir Konsumenten zu begleichen haben.

Wie der ungarische Regierungschef aber permanent gegen EU-Richtlinien verstößt, wie er mit der ungarischen Juristerei verfährt, wie er Medienfreiheit konsequent mißachtet; dies alles weist Orban, der erst dieser Tage Russlands Präsidenten Putin ostentativ einen herzlichen Empfang bereitete, nicht gerade als glühenden Vertreter einer europäischen Einheit aus.

Fehlt nur noch, dass Orban zwecks Generierung zusätzlicher Geldmittel Einreisegebühren für Touristen einhebt. Und wie reagiert die EU auf Orbans politisch-ökonomische Eskapaden? Alle heiligen Zeiten ein paar mahnende Worte aus Brüssel, die an Orban ohne jede Wirkung abperlen. Zu konkreten Maßnahmen oder Sanktionen gegen Ungarn hat sich die EU nie entschließen können. Wie lange darf/kann/soll Ungarn noch eine Extrastellung innerhalb der EU einnehmen? Vielleicht kann man ja Österreichs Ex-Kanzler Schüssel als Sondervermittler zu Orban nach Ungarn entsenden.

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Herbert Erregger

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crinan

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Silvia Jelincic

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fischundfleisch

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