Der ORF und Sport. Was soll man sagen? Eine schwierige Paarung.
Nein, hier geht es nicht um, gelinde gesagt, seltsame Fußball-Kommentatoren aus Vorarlberg. Oder um die standardisierte Interview-Einstiegsfrage in den Zielräumen dieser Welt: "Wie fühlen Sie sich?" Gerade Live-Situationen darf man sich als schwierig vorstellen, da kann man durchaus nachsichtig sein. Die Kollegen machen ihren Job ja erst seit Jahrzehnten.
Und wer glaubt, die ORF-Sportler wären besonders übel, dem seien deutsche Länderspiele empfohlen. Marcel Reif hat es sogar zu einer Eigenen Hass-Facebookseite gebracht. Verdientermaßen übrigens. Kurzum: Sportreporter halt oft ein wenig dings. Soll sein.
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Bitter wird es hingegen, wenn man - GIS-finanziert - konzeptive Kacke produziert. Dem geneigten Sportfan zuckt heute nervös noch das linke Auge, wenn er an das vermutlich weltweit peinlichste WM-Studio zurückdenkt, das die Küniglberg-Athleten zur Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien im Sommer 2014 auf die Seher losließen. Rainer Parisasek inmitten sambatanzender Schönheiten. Wochenlang. Diplomatische Beziehungen sind schon für weniger aufgegeben worden (danke, Brasilien, für die Nachsicht!).
Eine seltsame Pointe liefert der ORF nun auch für die Schi-WM in Beaver Creek: Die Ankünder im TV laufen seit Tagen. Schöne Bilder von Sportler im Schnee - untermalt von einem klassischen Amerika-Hurra-Song: "Born in the USA", im Original von Bruce Springsteen. In den USA geboren. Dazu die hymnischen Klänge. Das hämmernde Schlagzeug von Max Weinberg. SO. MUSS. STIMMUNG!
Dass es sich bei dem Song aber NICHT um einen Siegersong handelt, dürfte von Sportchef Hans Peter Trost abwärts keinem aufgefallen sein.
Got in a little hometown jam.So they put a rifle in my hand.Sent me off to a foreign land.To go and kill the yellow man.
(In meiner Heimatstadt bin ich in Schwierigkeiten geraten,daher drückten sie mir eine Waffe in die Hand undschickten mich in ein fremdes Land,um den „Gelben Mann“ zu töten.)
"Born in the USA" ist tatsächlich ein großartiger Song. Über den Irrsinn von Krieg. Konkret: des Vietnam-Krieges.Ihn alleine wegen seines Titels für ein Sport-Event einzusetzen, kann nur Menschen einfallen, die sich ihrer Arbeit so oberflächlich nähern, dass sie auch halbnackte Damen als passende Deko für Fußball in Brasilien empfinden. Das wäre schon im Privatfernsehen eher schwach. Aber öffentlich-rechtlich?
Der ORF und Sport. Wie gesagt: eine schwierige Paarung.