Begriffsbildung ist eine dynamische und aktive Tätigkeit, ein geistiger Reitsport vielleicht. Heißt es nicht Gedankensprung? – wobei keine zufällige Deplazierung gemeint ist. Aktiv verstanden ist es der schöne, komplexe, durchdachte und sich erweiternde Ablauf eines Gedankens. Aufsatteln, antraben, Galopp und genau im richtigen Augenblick springen. Drehung auf der Hinterhand. Tänzelnde Traverse. Mütze ab vor der Tribüne der versammelten ehrwürdigen Ideen. Die eigenen Spuren im Sand-Torfgemisch vertiefen, durchkneten; Rückgrat zeigen, den Rhythmus federnd mitgehen, nicht abgeworfen werden und nicht abwerfen. Allmählich das Feld des gesuchten Begriffs umreiten und durchqueren. Überblick! Jedesmal an Erfahrung gewinnen und diese auf den Sport, den Begriff, anwenden. Die Perspektiven wechseln und nicht gleich alles für gegeben nehmen.
Viele Begriffe nehmen wir – ungezwungen – als leere Hülsen an. Andere wieder lassen wir uns wegnehmen und mit falschen, verlogenen Bedeutungen geimpft von anonymer Stelle wieder aufdrängen. Viele versteinern in uns, als ob sie schon immer so gewesen wären.
Die Bedeutung des „Lehrers“: er ist der, von dem ich Erweiterungen meiner Begriffe annehme. (Freilich sollt ich recht bald anfangen, mich selbst zu belehren. Davor aber ist der „Lehrer“ Objekt meiner tiefen Verehrung. Welcher Bewusstseinswandel. Welcher Funktionswandel). Nimmst Du Belehrung an? Darin bin ich noch sanft. Oh, wir sind sehr störrisch im Denken, normalerweise. Ich mag das Wort Hoca für Lehrer. Nasreddin Hodscha. Bei uns etwa Till Eulenspiegel. Mal was wörtlich nehmen. Begriffsbildung ist genauso schweißtreibend wie ein guter Orgasmus. Und genauso schön.
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