“Shanghaien” wird die Praxis, Leute gegen ihren Willen zum Dienst auf Schiffen zu pressen, genannt. Sehr selten wird ein Ortsname zum Hauptwort (Irving Berlin, Jack London), fast nie aber zum Verb; wir sagen nie “ich war düsseldorfen” oder “is gebonnt” (nach der alten Bundeshauptstadt). “Schanghaien” kommt wohl daher, dass sehr viele Schiffe mit gepressten Mannschaften nach Shanghai – oder von dort aus in die Welt hinaus – unterwegs waren (“Schiff ahoi – fahr mich nach Shanghai!”). Legendȁr ist der Crimp (Berufsbezeichnung für Schanghaier) Jim “Shanghai” Kelly, der in San Francisco einige Hotels und unzȁhlige Bars betrieb und von dorther stetiges Material für seine Tȁtigkeit bezog. In Erinnerung blieb seine “Geburtstagsparty”, zu der er alle seine Freunde auf ein Schiff einlud, im Laufe des Abends dem Whisky Opium beimischen liess und anschliessend die weitgehend Bewusstlosen kurzerhand schanghaite.

Oft wurde auch in Bordellen schanghait, ob das gleiche auch in Kirchen geschah, ist nicht bekannt.

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