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Was macht eigentlich der neue Arbeitsminister außer einen guten Eindruck? Da draußen (oder drinnen?) sind eine halbe Million Menschen, die entweder kurz arbeiten oder nichtmehr arbeiten dürfen! Die Krise hat ja schon weit vor Corona angefangen: der wirklich dramatische Klimawandel, die Digitalisierung, der ganze soziale Media-Druck, künstliche Intelligenz und Robotik. Die Pandemie wirkt wie ein globaler Brandbeschleuniger zur Vernichtung der guten alten Büro-Arbeit. Ab ins home-office! So eine Revolution hat es noch nie gegeben. In der ganzen Menschheitsgeschichte nicht. Quer über jede Generation, durch alle Länder, fast alle Berufe! Da kommt eine Flut völlig neuer Berufsbilder auf uns zu. Und jetzt versetzen wir uns einfach in die Lage eines 16jährigen Jugendlichen vor der Berufs- und Studien-Wahl!

War auch bisher die Berufsauswahl dem Blümchenspiel ähnlich: sie will mich, sie will mich nicht... So ist das nun geradezu unmöglich, weil wir finden die Blume nicht mehr. Es blühen gerade soviele neue auf. Die meisten Menschen wissen nicht, was ein scrum-master ist, was Juicer machen oder Limnologen, wo Spieltheorie, Kybernetik, Kryptologie, Nanotechnologie, Biontik zum Einsatz kommen. Selbst im Management herrscht Ratlosigkeit bei Content & Social Media Jobs, was die Aufgaben von Social Media Strategists,

SEO-Manager, Accounting Linkbuilder oder Online Marketing bzw. SEA Manager sind. Auch Affiliate Marketing oder Customer-Experience-Manager sowie Hedgefonds-Berater sind nicht besonders bekannt.

Wenn wir uns einen jungen Menschen vor der Berufswahl oder der Ausbildungsentscheidung vorstellen, der von all dem noch viel weniger Ahnung hat als die 30-Jährigen, dann wird klar, wie sehr die Hilflosigkeit um sich greift. Die halbe Nation sitzt nun familiär zusammen und hat keine Ahnung was die Zukunft bringt. Vielleicht selbst arbeitslos oder auf Kurzarbeit in einem Job, der eh keinen Sinn oder wenig Freude macht...

Wir in Österreich haben - ebenso wie in den meisten anderen Ländern außer Kanada und Finnland - eine mehr als besch...eidene Berufsberatungs-Situation. Junge Menschen werden gequält bis aufs Blut mit dauernden Wissensprüfungen, die noch dazu oft unobjektiv benotet werden, aber wenn die Schullaufbahn vorbei ist, werden sie fallen gelassen wie heiße Kartoffeln. Ist da jemand? Nein, es ist niemand da für dich! An dere Uni "beraten" 18-Jährige 17-Jährige und glauben, dass das was sie da anbieten, Beratung sei. Das sind bestenfalls (mitunter sogar unbrauchbare) Auskünfte.

Und dabei wäre es so einfach: Es gibt hervorragende Eignungs-Testverfahren anstatt der Sterndeuterei. Dabei meine ich auch nicht die 7-Minuten-Fragebögen, sondern wirkliche Testbatterien von drei bis vier Stunden, die jemanden in der Beratungsrolle wirklich einen Überblick über die Person gibt. So eine Prozedur kostet ganz wenig in Relation zu auch nur einem verlorenen Semester, das sich mit € 15.000 an im Halbjahr entgangenen Einkommen zu Buche schlägt.

Und so sitzen und brüten Hunderttausende daheim und orakeln, was der Bub, das Mädel, der Vater oder die Mutter in Hinkunft arbeiten werden. Blöd gelaufen!

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