Schon allein aus Verwechslungs-Stress kann man von den Aussies nichts annehmen! Das ist ja kein Kontinent, sondern eine große Insel. Viele Eingewanderten sind als Schwerverbrecher dorthin vor Strafverfolgung geflüchtet. Und sie scheinen ihre genetischen Wurzeln weiter sprießen zu lassen. Mit ihrer Schwere-Jungs-Mentalität dezimierten sie (so wie die Amis) ihre Ureinwohner von Anbeginn an radikal. Und ihr Great Barrier Riff haben sie als Barriere im Kopf somatisiert. Dagegen sind unsere Maschenzäune nur Ausdruck von Ängsten politischer Zwerge. Die Radikalität und Brutalität gegenüber Neu-Ankommenden drückt sich in deren Verbannung nach Papua-Neu-Guinea aus, wo es bis vor Kurzem noch Kannibalismus und Steinäxte gab.
Diese Insel der Unseligen lässt sich mit unserer der Weinseligen nicht vergleichen. Wir weinen uns gegenseitig aus, sind jedoch insgeheim selig übers Land. Und wenn es hart auf hart geht, helfen wir so gern, dass es Freudentränen regnet. Australien hingegen hat viel mehr Platz als wir und eine ganz geringe Siedlungsdichte. Da wäre es ein Leichtes, sich darauf zu besinnen, dass schlicht alle weißen Immigrations-Abkömmlinge sind und eine hohe Wertschätzung für Fremde Kult sein sollte. Die schoten sich hingegen beinhart ab. Das soll Vorbild für uns sein?
Da lobe ich mir Kanada. Dort gibt es traditionell nicht nur eine Willkommenskultur, sondern gar eine strategisch geplante Einladungskultur. Das macht die Bevölkerung in Kanada zu einer Multi-Kulti-Gemeinschaft der Extraklasse. Dort lebt es sich so tolerant, dass du in jedes Haus gehen kannst, weil sie nicht absperren. Und obwohl sie verhältnismäßig gleich viele Waffen haben als ihre südlichen Brüder gibt es kaum Amok-Läufe! Deren Empathie drückt sich auch dadurch aus, dass sie eine gepflegte Berufsberatung für Jugendliche anbieten und ein erfolgreiches Schulsystem unterhalten. Ganz zu schweigen von ihrem tollen Ministerpräsidenten.
Der Vergleich von Minister Kurz mit Australien war peinlich zum Fremdschämen. So ähnlich wie der Freudsche Versprecher von Gouverneur Nowotny von voriger Woche, bei der er vor internationalem Publikum Bundeskanzler Kern als Kanzler Kurz vorstellte. Im Lichte dieser Grundhaltung stelle ich mir die zukünftige K+K-Koalition als gleichermaßen lustig wie problematisch vor.
