Die Eier legende Woll-Milch-Sau gibt es nicht. Da kann man noch so lange suchen, denn was es nicht gibt, wird man nie finden. Diese Tatsache wollen selbst erfolgreiche Unternehmen nicht wahr haben und so basteln sie an Anforderungsprofilen, die schlicht und einfach irreal sind. In der Politik scheitern die meisten Besetzungen genau an diesem Thema.

Wird man gefragt, was denn eine politisch verantwortliche Person ausmacht, so ergeben sich eine Fülle von Charakter-Eigenschaften: Kommunikationsfreude, Charisma, Durchsetzungskraft, Belastbarkeit, Selbstdisziplin, Selbstsicherheit, Empathie und dann auch Handlungs-Dynamik. Neben dem Persönlichkeitsprofil bräuchte es ein gewisses Level an Intelligenz, weil sonst kommt man bei der Komplexität der politischen Gemengelage nicht mit. Die Interessen müssen auch stimmen: politisch-öffentliche Motivation und etwas Sozial-Engagement. Wie uns das Ibiza-Video vor Augen führt, wäre ein gerüttelt Maß an Ethik und Moral ebenfalls ein Muss-Kriterium.

Und dann haben wir noch das Fachwissen. Da wird oft behauptet, dass dies nicht so Erfolgs relevant sei, weil das Fachliche sowieso aus den Ministerien abgedeckt wird. Nur so ist es erklärlich, dass jemand innerhalb kurzer Zeit ein Ministerium nach dem anderen übernehmen kann, egal ob Finanz, Verteidigung oder Soziales. Dennoch hat jemand in politischer Spitzenposition keinen Nachteil, wenn er/sie vom Fach womöglich sogar viel versteht...

Und so kommen wir zu zwölf Einzel-Anforderungen plus die Fachkompetenz. In der Privatwirtschaft scheitern die meisten Personalabteilungen schon daran, wenn für eine Stelle nur fünf MUSS-Kriterien erbracht werden müssten.

Wie verhalten wir uns, wenn wir überfordert sind? Der natürliche Reflex ist, dass wir mittels Vorurteilen eine unerlaubte Vereinfachung der Lage vornehmen: etwa über den Grad der persönlichen Verbundenheit. "Das ist ja eine/r von uns! Da können wir mit 100% Loyalität rechnen." Meist findet die Postenbesetzung über die Beziehungsschiene statt. Wen wunderts, wenn die "Performance" dann nur sub-optimal ausfällt.

Ein eleganter und professioneller Ausweg kann darin bestehen, jede wichtige Stelle mit zwei einander ergänzenden Charakteren zu besetzen. Gute Unternehmen wissen: Stellvertretungs-Regelungen sind geradezu Überlebens notwendig! Es gibt Beispiele en masse, in denen Firmen gescheitert sind, weil sie keine Stellvertretungs- und Nachfolgeregelungen installiert hatten. Denn was passiert, wenn jemand auf Urlaub geht, krank wird oder freiwillig bzw. unfreiwillig ausscheidet. Wir haben es eben erlebt! Der Vize-Kanzler sprengt sich aus der Funktion und der Kanzler muss auch daran glauben.

In der politischen Arena wäre anzuraten, dass jede ministerielle Funktion immer im Job-Sharing von zwei Leuten besetzt wird. Und zwar HALBTAGS! (In Not- oder Krisen-Zeiten kann die Arbeitsleistung dann auch verdoppelt werden. Damit gibt es einen ständigen, personellen Puffer.) Das ministerielle Fachwissen und ein paar Persönlichkeitsmerkmale stellen wie beim Hybrid-Auto den Elektro-Teil dar. Dieser schnurrt kompetent, verlässlch und leise vor sich hin, während der politische Konterpart den öffentlichen Lärm verursacht und wenn nötig Stunk macht. Er liefert die politische Energie für den beamteten E-Antrieb, der dann die Gesetzesvorlagen (sogar in leserlicher und verständiger Form) ausformuliert. Das verspricht uns eine Kombination aus Kompetenz und Präsenz.

Und weil die Beiden jeweils eine Frau und ein Mann sind, setzt sich der Wunsch des Bundespräsidenten nach einem Chancenausgleich fort. Damit kommen auch mehr weibliche Überlegungen und feminine Ansätze ins Spiel. Die Entscheidungen fallen ausgeglichener. Wahrscheinlich wird weniger gestritten, da ja Beide eine gute Vorstellung liefern wollen. Wenn nur mehr hybridial regiert wird, könnte sich auch die gewohnt-lästige "Partei-Wadelbeisserei" verflüchtigen.

Wer behauptet, dass dieser Vorschlag ohnehin so gelebt wurde und wird, dass nämlich die Arbeit aus den Ministerien eh von der politischen Ebene umgesetzt wird, irrt gewaltig. Denn diese Konstruktion ist hierarchisch abfallend. Der Vorschlag des partnerschaftlichen Prinzips hingegen verlangt eine gleichberechtigte Grundhaltung. Der Konsens zwischen zwei Personen ist leichter zu erzielen, als zwischen zwei Parteien.

Außerdem fällt das geradezu peinliche Koalitions-Gerangel weg, das der Bevölkerung ohnehin auf die Nerven geht.

Fazit: Diese Regierung muss nicht weg, sondern sie wird verdoppelt! Ohne dass Kosten entstehen. Die beiden Halbtagsposten werden nur mit dem halben Gehalt bezahlt. Nach der Wahl bekommt jede Partei in 5%-Schritten je eine halbe Stelle zugewiesen. Wenn die beiden Personen ihre Sache gut machen, werden sie wieder und wieder bestellt!

Dann können wir der Welt zeigen, wie gerade aus der Blamage eine Innovation entstehen kann. Eine Qualitäts-Steigerung wie nach dem Glykol-Skandal. Auch der Parlamentarismus wird wieder aufgewertet, weil der hybride Doppelantrieb für Auftrieb sorgt.

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gloriaviennae

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Iris123

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