Eine Tiroler Gräfin empfiehlt einen ihrer Sprösslinge für eine Berufsberatung. Er fliege schon zum wiederholten Male von der Schule und wenn er so weiter mache, schaffe er nicht einmal den Pflichtschulabschluss. Ein elegant gekleideter 16 Jähriger mit einem leicht snobistischen, erhobenen Näschen erscheint und wirkt gelangweilt. Nach mehreren Überredungsversuchen ist er bereit, einen Berufseignungstest von mehreren Stunden durch zu machen. Sein Persönlichkeitsprofil zeigt einen schillernden Charakter mit kaum erkennbaren Berufsinteressen. Mein Kommentar im Auskunftsgespräch: "Max, da wächst uns ja ein Privatier heran." Seine Antwort: "Das haben sie richtig erkannt. Meine Lehrer verstehen gar nicht, dass ich niemals einen Beruf anstreben werde." - "ja, aber was willst Du denn überhaupt in Deinem Leben machen?" - "Ich werde mich um das Schloss kümmern. Sie glauben ja gar nicht, wie anstrengend es ist, die Gebäude in Ordnung halten zu lassen." - "Gibt es gar nichts, was du gerne tust?" - "Ich gehe gern mit meinen Onkels auf die Jagd." - "Vielleicht Förster??" - "Nein, das wäre ein mühsamer Beruf..."
Im Interessenstest hatte er alle Richtungen (Wirtschaft, Technik, Umwelt, Soziales, Politik) abgelehnt, nur bei Kunst und Kultur konnte eine knapp durchschnittliche Motivation gemessen werden. Auf Nachfrage nach künstlerischen Vorlieben meint er: "Ich persifliere gern meine Lehrer." - "Gut, dann haben wir es: Lass das lieber, sonst fliegst auch aus jeder weiteren Schule raus! Du wirst Kabarettist - nicht als Beruf, sondern als Berufung." Da wurde das Mäxchen plötzlich munter: "Blendende Idee! Unten im Dorf gibt es eine Laienbühne. Da will ich mich sofort bewerben!"
Die Gräfin schickte daraufhin auch noch seine drei älteren Brüder zur Beratung...
Schenk uns bitte ein Like auf Facebook! #meinungsfreiheit #pressefreiheit
Danke!