Psychoanalythisch würde Dr. Freud die Merkel-Raute eindeutig als vaginales Angebot und Varoufakis "Stinkefinger" als phallische Drohgebärde interpretieren! Nun sind die rein sexuellen Interpretationen der Tiefenpsychologie etwa von Fehlleistungen und Träumen schon etwas angegraut und trotz unserer pornografisch durchtränkten Umwelt nicht sehr im Trend. Heben wir daher die Deutung auf ein etwas "höheres" Niveau! Was will uns "Mutti (!) Merkel" denn mit ihrem Mudra sagen? Vielleicht, dass sie bereit ist, alles Mögliche an Schwachsinn in sich aufzunehmen und dies dann konzentriert und kompetent zu beantworten im Sinne von: Kommt ruhig auf mich zu! Ich bin bereit, Angriffe in femininer Art abzuwehren. Mein Kumpane Schäuble kauft euch dann die Schneid ab! Und wenn ich mich konzentriere, dann halte ich auch eine Verhandlungs-Woche ohne Schlaf durch! So interpretiert, gewinnt diese Gestik eine kämpferische Komponente.
Der "Stinkefinger" des griechischen Außenministers wiederum stellt wiederum eine Macho-Kampfansage dar (falls er ihn wirklich erhoben hat und es nicht der oberlehrerhafte Zeigefinger war). Der nach vorne gestreckte Mittelfinger-Rücken kommt übrigens aus dem Mittelalter. Damals wurden den Bogenschützen im Falle der Gefangennahme dieser Finger abgehackt. Damit war für diejenigen das Bogenschießen vorbei. Wenn dann ein Kriegsherr aufrief, wer als Schütze in Frage käme, konnten nur die potenten Schützen aufzeigen. Das war sozusagen eine Ansage zur Kampfbereitschaft und blieb es bis heute.
Die Beiden zeigen sich gestisch gleichwertig! Nur, dass sie dabei übersehen, dass sich Angriffs-Haltungen zur Deeskalation zwischen Partnern eignen und empathische Kommunikation geradezu unmöglich machen. Wir brauchen uns also nicht zu wundern, warum diesen vordergründigen Signalen eine solche Flut an Interpretationsversuchen in Wort und Bild folgten...