Laura Leyser
Ob jung oder alt, ob reich oder arm, ob gebildet oder bildungsfern: Wir fragen uns "WHY?" also das englische Y. Wozu das Ganze? Für wen sich abrackern, wenn sowieso der große Wandel angesagt ist. Die Jungen machen es uns nur vor, aber betroffen vom Umbau unseres politischen, wirtschaftlichen, ethischen, klimatischen Systems wir wir in sukzessivem Transformationstempo. Mehr wie eine Eruption, jedenfalls einer Art multiplen Revolution.
Noch nie dagewesen sowas! Es fehlen uns Antworten auf diese kausale Frage nach dem Warum? "Wir müssen unser Leben ändern" (Sloterdijk - Rilke )! Wie stark werden wir uns einschränken müssen? Was tun? Welchen Beruf ergreifen? Was den Kindern raten? Was von den Eltern akzeptieren? Von denen, die wenigstens Teilschuld tragen an dem Chaos des 3. Jahrtausends.
Dieses WHY klingt wie ein Verzweiflungs-Schrei. Es dürfte zur Fragen aller Fragen unserer Zeit werden: auf der ganz persönlichen Ebene, für alle Organisationen, wie politische Parteien, Vereine und Unternehmen, ja selbst für Staaten und Kontinente. Wird Australien bewohnbar bleiben? Müssen wir die Klimaflüchtlinge in Europa aufnehmen. Wie reagieren, wenn Massen von Leuten aus sogenannten "failed states" - versagenden Nationen - zu uns kommen?
Was, wenn eine Unzahl an griechischen, süditalienischen und spanischen Regionen sich hier im Norden ansiedeln. Da hilft keine Schließung von Routen, denn es herrscht Niederlassungsfreiheit in der EU. Wenn zig Millionen aus der Subsahara sich in den leeren Dörfern Südeuropas ansiedeln. Wie werden wir damit umgehen? Sollen wir sie unterstützen oder schlicht mit ihnen kooperieren. Wer kümmert sich dann um die entvölkerten Regionen in Afrika? Ohne Menschen und auch ohne Tiere?
Wenn Nordamerika versteppt und Sibirien beackerbar wird, dann gibt es dort für die chinesische Bevölkerung ein riesiges Auffangbecken. Russland wird sich deren Immigration teuer abkaufen lassen...
Und bei uns? Falls es klimatische erträglich und politisch stabil
bleibt: wird das nicht eine geradezu magnetische Wirkung auf politisch und klimatisch Verfolgte ausüben, uns "besuchen" zu kommen.
Inzwischen wird es in Europa bereits starke technologische Auswirkungen auf das alltägliche Leben gegeben haben. Hoffentlich ganz ohne die paranoide Überwachungsmanie diverser autoritärer Regime. Wird Europas Konsens-Politik ein kontinentales Vorbild werden, das viele aufsuchen und genießen wollen.
All diese Fragestellungen werden unser tägliches Leben nachhaltig und über Jahrzehnte prägen. Dem kann kaum jemend entrinnen. Globales interkulturelles Zusammenleben auf neuer ökonomischen und ökologischer Basis in digitalen Umgebungen, gespickt mit künstlicher Intelligenz wird unseren Gesellschaften eine Flexibilität und Resilienz (Widerstandskraft) abverlangen, wie wir sie uns heute kaum vorstellen können.
Da möchte ich dabei sein!