Alice Weidel hat in einem Interview geäußert, dass die AfD eine Minderheitsregierung aus CDU und FDP tolerieren würde, solange Merkel dabei nicht Kanzlerin ist.
Das ist politisch sehr clever, wie ich finde.
Entweder CDU und FDP spielen ihr peinliches AfD-Bashing weiter und schlittern in eine Kasper-Koalition mit den Grünen oder die CDU macht Revolution und schmeißt Merkel raus. Die FDP wird dann evtl. mitmachen. Andere Chancen hätten sie ja nicht. Und mit den Grünen wollen sie nicht wirklich.
Da sie aber noch zu sehr im Zeitalter des symbolischen AfD-Bashings verfangen sind, lassen sie sich entweder in eine Kasper-Koalition drängen oder es gibt Neuwahlen.
Wie auch immer: die AfD übt politischen Druck aus und jagt die Kanzlerin - wie versprochen!
Der Druck kommt auch unabhängig von Koalitionen dadurch zustande, dass sie mit ihrer Aussage deutlich macht, dass es jenseits von Flüchtlings- und Europolitik Gemeinsamkeiten mit CDU und FDP gibt.
Wenn CDU und FDP demnächst bürgerliche und nationale Themen durchsetzen wollen und die AfD zustimmt, müssen sie immer mit dem Vorwurf von Links-Grün rechnen, dass sie nun gemeinsame Sache mit "den Rechten" machen würden. Andererseits können sie nicht soweit nach Links gehen, dass man ihnen die Zusammenarbeit mit "den Rechten" nicht mehr vorwerfen kann. CDU und FDP müssen Farbe bekennen. Ein weiterer Linksruck würde nur mehr Prozente für die AfD bringen!
Zudem ist es Hoffnung für die jetzt noch stillen Kräfte in der CDU, die sich (noch) nicht gegen die (noch) übermächtige Kanzlerin auflehnen wollen - mangels politischer Alternativen.
Sehr gut, AfD! So geht Opposition und Kanzlerinnen-Jagd!